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[ Band 2 Brief 81: Caroline an Humboldt Paris, 21. Junius 1804 ]
halten. Zu Kohlrausch hat er ein schnelles Zutrauen gefaßt und braucht ihn ordentlich als Arzt, und nimmt die Medizin, die er sonst gewöhnlich nur besieht. Seine Stereotypen hat er ganz auf- gegeben wie es scheint; doch bin ich noch nicht mit ihm dahin ge- kommen, davon zu sprechen. Was ihm wohl die Zeit her am wehesten getan haben mag, ist die Entfernung, in die er mit Red.. . . . ge- kommen ist und zu der die Pobeheim-Geschichten die erste Ver- anlassung gegeben haben. Der Klatsch bei dieser Gelegenheit ist unsäglich. Mich jammert nichts in dem allen als er, der um allen Glauben an die Menschheit kommt. Mich umarmte er schon einige Male mit Tränen in den Augen und einer konvulsivischen Bewegung. »Es ist«, sagte er mir einmal, »der Rest meines menschlichen Ge- fühls, mit dem ich Dich an meine Brust drücke.« — Für heute muß ich abbrechen, um die Post nicht zu versäumen. Deinen Brief vom 6. Juni habe ich gestern mittag bekommen, und er hat uns aus großer Verlegenheit wegen der über Alexander ver- breiteten Nachricht gezogen. Alles übrige mit ehestem. Tausend Küsse den holden Kleinen. Ewig Deine Li. Meine direkte Adresse ist Rue St. Marc Nr. 167, Grand Hotel Montmorency. . 82. Caroline an Humboldt Paris, 22. Junius 1804 Heute, zu Deinem Geburtstage, mein geliebter Wilhelm, wußte ich den Kindern keinen besseren Spaß zu machen, als sie in das Panorama von Rom zu führen, was eben aufgestellt ist, aber leider übermorgen abgenommen wird, sonst ginge ich öfter hin, denn es gibt doch eine sehr lebendige Darstellung. Der Standpunkt, den man genommen hat und von dem herab man 194