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schwer festzustellen. Daß ihm ein Titel an Stelle des einfachen »Referendarius« für seinen Schwiegersohn erwünscht sein würde, hatte er durchblicken lassen, und das spornte Humboldt während des Jahres beim Kammergericht in Berlin zu eifrigster Arbeit an: nach Mitternacht erst nahm er sich die Muße, um an die Braut zu schreiben; der Sonntag-Morgen war hebräischen Studien, die Nacht häufig der Sternenkunde gewidmet. Inmitten dieser rast- losen Tätigkeit aber erwuchs die Sehnsucht nach einem anderen Dasein, nach Freiheit im edelsten Sinne, nach Ruhe zur Selbst- bildung und Vertiefung, zum Versenken in jene Frauenseele, die, wunderbar ihm ähnlich, ihm völlig hingegeben und doch, wie er selbst, ganz freie, selbständige Persönlichkeit, der Vereinigung mit ihm harrte. Wie tief hatte Caroline mit dem Scharfblick der Liebe und dem Weitblick des dem seinen verwandten Genius sein Wesen schon früh erfaßt! Sie gibt dem Gedanken, der längst schon in seinen Wünschen lebte, Ausdruck. Sie spricht ihm zuerst vom Aufgeben des Staatsdienstes. Weniger schwer, als es sich die Liebenden vorgestellt, nahm der Vater Dacheröden die Veränderung des Lebensplanes auf, und so durfte sich das junge Paar nach der Hochzeit des beglückendsten Stillebens in Burgörner erfreuen. Am 16. Mai 1792 wurde in Erfurt das erste Kind, eine Tochter — Caroline ——, geboren. Im darauffolgenden Sommer finden wir Mutter und Tochter Caroline bei jener anderen Caroline, der geliebten Freundin Frau v. Beulwitz, in Rudolstadt, während Humboldt, mit einem Aufenthalt in Halle bei Wolf, nach Berlin ging, um seine Mutter dort und auf ihrem Gute Falkenberg zu besuchen. Sein erster Brief an Caroline ist auf dieser Reise unterwegs geschrieben. II