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Einleitung Wilhelm v. Humboldt hatte sich mit Caroline v. Dacheröden am 29. Juni 1791 zu Erfurt ver- vermählt. Er war aus dem Staatsdienst aus- geschieden und wählte als Wohnsitz zunächst Burgörner, eins der Güter seines Schwieger- vaters, des Kammerpräsidenten v. Dacheröden. Dort hatte er zwei Jahre zuvor Caroline zum ersten Male erblickt. Es war Humboldt, auch nachdem die Verlobung von den beider- seitigen Eltern gebilligt war, nicht ganz leicht gemacht worden, das Ziel — die Vermählung — zu erreichen. Wir haben in den Briefen aus der Brautzeit gesehen, wie zunächst sowohl der Vater Dacheröden als auch die Mutter Humboldt alle auf die Heirat hinzielenden Zukunftspläne einfach mit Schweigen übergehen. Carolines Vater, weil ihm der Ge- danke, sich von der einzigen Tochter zu trennen, unerträglich schien, Humboldts Mutter infolge einer gewissen Kälte und Gemessenheit der Empfindung, der sich noch die Besorgnis zugesellte, den zu- künftigen Haushalt etwa pekuniär unterstützen zu müssen. Humboldt, der im zwölften Jahre schon den Vater verloren hatte, war in dieser Hinsicht nicht ganz von seiner Mutter abhängig, doch war sein Einkommen nicht so groß, daß er allein darauf hätte einen Haus- stand gründen können. Wie viel der alte, sehr wohlhabende Herr v. Dacheröden gesonnen war, seiner Tochter jährlich zu geben, war I