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[ Band 1 Brief 155: Caroline an Humboldt [Erfurt], Donnerstag, 19. Mai 1791 ]
— —— Es freut mich sehr, daß Alexander und Carl mit zur Hochzeit kommen. Nimmst wohl Carln mit in Deinem Wagen bei der Durchreise? Wird Wagen denn den 15. fertig? Ach ja, und dann rollt er immer, immer zu, ohne Rast, ohne Ruh, rollt ja zu Li, bringt Billn wohlbehalten an, und von dem Augenblick keine Trennung mehr. 156. Caroline an Humboldt [Erfurt], Mittwoch abend, 26. Mai 1791 Ich konnte Dir gestern nichts sagen, bester Wilhelm. Von Mittag an waren wir beim Koadjutor bis zu Ende der Assemblee, und den Abend hielt mich Papa sehr spät auf. Er ist endlich heut morgen abgereist, aber das häusliche Arrangement hat sich sehr schnell wieder geändert, denn er hat nur den Koch, Dunkern und Stockman mitgenommen, und alle Mädchen sind zu ihrer großen Freude hiergeblieben. Ich denke, er soll bald zurückkommen, denn er sagte selbst, wenn er keine Arbeitsleute be- käme, wäre er in acht bis zehn Tagen wieder da. Und auf allen Fall hat er mir versprochen, den 17. wieder hier zu sein. Indessen lasse ich sein und mein Zimmer hier rein machen und beschäftige mich gern mit all den Sachen, weil es Beziehung auf uns hat. Die großen Unruhen mit Madame sind auch überstanden. Der große Stein des Anstoßes war das Ausziehn. Papa wollte, sie sollte ein paar Tage vor der Hochzeit ausziehn, weil es ihm am Platz fehlte, sie zu logieren. Darüber entstand dann ein langes, fürchterliches Ungewitter. Endlich hat Papa nachgeben müssen und mir die Auswahl überlassen, ob man Dich bitten sollte, bis zur Hochzeit im Gasthof zu logieren, um Madame Dein kleines Zimmer zu geben, oder ob Papa aus seinem jetzigen Schlafzimmer ausziehn sollte, es Dir einzuräumen. Beide Vorschläge gefielen mir nicht. 464