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[ Band 1 Brief 118: Caroline an Humboldt [Erfurt], 21. Januar 1791, abends ]
doux, je lui en donnais donc aussi en lui faisant entrevoir que si tu quittais le service il me conserverait plus longtemps près de lui. Papa war auch gar nicht unempfindlich für diese Aussicht. 10 Uhr Ich meine, es wird gut sein, wenn Du Papa schreibst, ohne erst seinen nächsten Brief zu erwarten, um ihn zu überzeugen, daß es Dir ganz mit diesem Plane ernst ist. Seit Dienstag hat er es mit mir nicht mehr auf dies Sujet gebracht und den gestrigen Posttag gar nicht nach Deinem Briefe gefragt. Es scheint mir, Papa tut das sehr mit Fleiß und wünschte, daß die Sache so vorüberginge. In Deinem Brief mußt Du ganz entschlossen über Deinen Entschluß, den Dienst zu verlassen, schreiben, es sei nun früh oder spät, denn wenn man Papa da Prise gäbe, so wäre des Redens kein Ende, und Du kannst den Grund, daß die Zeit ver- loren wäre, die Du jetzt darauf wenden würdest, da Du den Dienst nicht zu Deiner Existenz machen wolltest, sehr herausheben, da er einmal für Papa etwas Einleuchtendes hat. Mit den Gründen, die Papa triftig erscheinen möchten, ist’s nun ein ander Ding. Ihm zu sagen, daß wir in einer äußeren, freien Existenz nur uns leben wollten, würde keinen Eingang finden, und wir müssen alles ver- meiden, das Anlaß zu viel unnötig weitläufigem Geschwätz gibt. Papa ist herzlich gut, aber in seinen Kopf kommt ewig keine neue Vorstellung mehr, und er verfällt daher leicht in den Fehler, alles zu verdammen, was er nicht versteht. Ich meine daher, das beste wird sein, ihm geradezu Unlust am Dienst, Vorliebe für ein stilles, einfaches Leben, Freude an eignen Studien zu bezeugen. Was kann man antworten, wenn einem jemand geradezu sagt: »Das ist meine Existenz, das macht mein Glück« — So wird sich die Sache recht gut machen, unsre Hochzeit ist im Sommer, und wir richten uns hier vor dem Herbst ein. Hier den Etat, den Mama ent- worfen. Ich habe meinen darunter geschrieben, damit Du sie gegen- 371