Linux auf Acer - Laptop

Acer Aspire V3-372

(Stand: April 2016)
Im Februar 2016 habe ich mir einen neuen Laptop Acer Aspire V3-372 gekauft. Ein tolles Teil: schnell, leicht und handlich und mit langer Akku-Laufzeit.

Er hat ein

Es war eine der wenigen Laptops in dieser Leistungsklasse, das man ohne Betriebssystem kaufen konnte. Das war mir wichtig, weil ich es sowieso nur mit Linux betreibe.

Linux Installation

Die Installation von Linux auf dem Laptop stellte sich dann doch schwieriger als erwartet heraus.
Eigentlich wollte ich nur CentOS 7 installieren, habe dann jedoch auch Fedora 23 und Ubuntu 15.10 ausprobiert.

Ein paar Wochen später gab es Berichte über Probleme Linux auf einem Laptop von Aldi mit der gleichen Graphikeinheit zum Laufen zu bringen. Ursache für die Schwierigkeiten ist die noch mangelhafte Unterstützung des Intel HD550 Graphikprozessors (ausführlicherer c't-Artikel).

Die Installation habe ich jeweils per USB-Stick gemacht. Zuerst habe ich auf einem meiner anderen Linux-Rechner das iso-Image heruntergeladen und dann mit dd auf einen USB-Stick geschrieben mit einem Kommando wie:

     dd if=linux-xyz.iso of=/dev/sdX bs=8192
Bei dem Kommando gibt man natürlich statt /dev/sdX das Device des USB-Sticks an.
(Hier war es /dev/sdc, aber das kann auf jedem Rechner anders sein.)

Dabei muß man aufpassen, dass man das ISO-Image nicht auf eine falsche Platte schreibt!

Normalerweise wird der USB-Stick vom automounter gemountet, sobald man ihn ansteckt und man kann es dann mit dem Kommando mount sehen. Wenn man dann

     umount /dev/sdc1
macht und er verschwindet, dann weiß man, dass man das richtige Device erwischt hat.

Zur Installation bootet man dann vom USB-Stick.

Ubuntu

Am problemlosesten lief die Installation von Ubuntu 15.10 (ubuntu-15.10-desktop-amd64.iso) ab. Ohne weitere Eingriffe war nach ca. 15 Minuten alles soweit installiert, dass man im Internet surfen konnte, allerdings nur über das LAN. Das WLAN funktionierte noch nicht.

WLAN-Karte

Die WLAN-Karte ist eine Qualcomm Atheros QCA6174.
Dafür gibt es das Kernel-Modul ath10k_pci, man braucht aber noch die entsprechende Firmware.

Das waren die entscheidenden Tipps:

VirtualBox

Als das Ubuntu einigermaßen lief, habe ich damit ausprobiert, ob und wie die CentOS-Installation funktioniert, indem ich es in einer VirtualBox installiert habe. Da hat alles problemlos geklappt.

Fazit

Nachdem ich ein wenig mehr im Internet gesurft habe, habe ich dann doch gesehen, dass der Graphikkartentreiber ziemlich häufig crasht und keineswegs einwandfrei läuft. Immerhin konnte man alle Komponenten des Rechners verwenden und so bequem erforschen, wo noch was fehlte.

Meine Meinung, dass Linux heutzutage gleich überall ohne Problem läuft und man es sogar Linux-Neueinsteigern empfehlen kann, vertrete ich allerdings nicht mehr ganz so vehement.

Wenn man aber Spaß am Computerschrauben hat, so wie ich, dann gibt es einfach nichts besseres als Linux!

CentOS

Die Installation von CentOS mit gnome-Desktop (CentOS-7-x86_64-DVD-1511.iso) dauerte weniger als 30 Minuten.

Jedoch nach dem ersten Reboot blieb der Bildschirm einfach dunkel, nur der Lüfter fing an kräftig zu blasen.

Graphikeinheit

Ursache des Problems ist der i915-Treiber für die Graphik, der die Arbeit komplett verweigert, wenn man nicht beim Booten
     i915.preliminary_hw_support=1
angibt.
Aber auch mit Angabe dieses Parameters und beliebigen Kombinationen von weiteren Parametern dauert die Freude meisten nicht lange, weil der Rechner sich komplett aufhängt.

fb-Mode

Nach vielen vergeblichen Experimenten habe ich dann erst einmal die Graphik nur im fb-Mode betrieben.

Der Eintrag dafür in der grub.cfg sieht so aus:

       set gfxpayload=keep
       set root=(hd0,1)
       linux /boot/vmlinuz-3.10.0-327.13.1.el7.x86_64 root=/dev/sda1 rhgb quiet
       initrd /boot/initramfs-3.10.0-327.13.1.el7.x86_64.img

Damit läuft der Laptop wirklich zuverlässig und gut. Nur bei Videos fängt der Lüfter an zu blasen.

Da gibt es Verbesserungspotenzial ...

Kernel 4.6

Ein richtiges Erfolgserlebnis war dann ein neuer Kernel 4.6. Zur Installation habe ich nur von ElRepo das neuste kernel-ml.rpm heruntergeladen und installiert.

In das initramfs habe ich die neuste Firmware für den i915-Treiber von Intel Graphics for Linux reingetan: Skylake GuC 6.1 (skl_guc_ver6_1.bin) und Skylake DMC 1.26 (skl_dmc_ver1_26.bin) und dann mit

      linux /boot/vmlinuz-4.6.0-rc1+ root=UUID=... ro i915.enable_guc_submission=Y ...
      initrd /boot/initramfs-4.6.0-rc1+.img
gebootet.

So läuft die Graphikeinheit recht stabil! Ein guter Test ist heftiges Scrollen im Firefox und gleichzeitig cheese laufen lassen. Dabei hatte es mit ubuntu ganz schnell gecrasht.

Auch das Umschalten auf ein anderes Konsolfenster mit Strg + Alt + F2 und wieder zurück mit Strg + Alt + F1 geht jetzt.

WLAN-Karte

Genau wie bei ubuntu funktioniert die WLAN-Karte zuerst auch bei CentOS nicht.

Bei CentOS ist sogar der ath10k_pci-Treiber nicht dabei, kann aber bei ElRepo heruntergeladen werden:

     kmod-ath10k-0.0-3.el7.elrepo.x86_64.rpm 

Wenn dann noch die Firmware

   firmware-4.bin_WLAN.RM.2.0-00180-QCARMSWPZ-1
   board.bin
wie beim ubuntu unter /lib/firmware/ath10k/QCA6174/hw3.0 steht, initialsiert sich die Karte richtig und kann verwendet werden.

Touchpad

Das Touchpad kann man bei dem Laptop mit Fn + F7 an- oder abstellen.
Ich hatte mich erst gewundert, warum es nicht ging, bis ich gemerkt habe, dass es einfach nur ausgestellt war.

Sound-Karte

Die Sound-Karte funktioniert problemlos.

Webcam

Auch die eingebaute Webcam geht.

Kartenleser

Es gibt einen eingebauten Leser für SD- und MMC-Karten. Unter ubuntu werden SD-Karten erkannt und gemountet, wenn man sie einsteckt.

Warum es bei CentOS nicht funktioniert, habe ich noch nicht erforscht.