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Daß Ihr der Grabstätte gerade die Statue wünscht die die
Mutter bestellt hat, liebe Kinder, ist sehr hübsch von Euch, und
zart und weiblich empfunden. Aber es geht doch nicht. Ihr sagt
selbst alle, auch August, daß die Statue sehr schön von Thorwaldsen
vollendet ist. Wie will man das 25 Fuß hoch in unser Eis und
Schnee stellen! Denkt Euch nur recht die liebe Mutter. Sie war
so mild und zart gegen Kunstwerke und Künstler. Sie hätte das
gewiß nicht gewollt, und hätte, wäre ich eher gestorben, es gewiß
mit meiner Grabstätte wie ich mit der ihrigen gemacht. Wenn
wir die Hoffnung ins Haus, in das Kabinett stellen, wo wir am
meisten sind, erfüllen wir genau ihre Absicht. Denn für das Haus,
daß wir uns, was nun nicht hat sein sollen, mit ihr der sinnvollen
Gestalt in jedem Augenblick erfreuen sollten, hatte sie sie bestellt,
und wenn die liebe teure Mutter noch auf irgendeine Weise an
einem irdischen Ort sein kann, so ist sie doch gewiß unter uns.
Daß ihr das Haus, wo sie sich uns alle denken konnte, wo sie
glücklich und so unendlich liebevoll mit uns allen gelebt hatte, im
Andenken das teuerste war, hat sie ja auch so unendlich liebevoll
bei der Bezeichnung ihrer Grabstätte geäußert. Der Verzug eines
Jahres *) ist freilich schlimm. Aber das Schöne und Zweckmäßige
will immer Zeit und Geduld haben. So, liebe Kinder, scheint mir
die Sache jetzt. Indes werde ich die Statue nun selbst sehen und
auch Rauch darüber hören.
Ich habe die Zeichnung der Mutter, die mir ein großer Trost
ist, auch hier dem alten Storch gezeigt, und er hat sich nach seiner
Weise sehr hübsch darüber geäußert. Nach langem Ansehen sagte
er: »Man kann sie nicht verkennen, die Gute, denn gut war sie
und recht gescheit.«
Die Büste der Mutter, die ihr so ganz Unähnlich ist, soll

———
*) Bis eine Kopie der Hoffnung hergestellt werden konnte.

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