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teure Adel noch ließest. Ja wohl, sie hat eine Fülle seligen Trostes
in sich, und ich weiß, was Du mit ihr entbehrst. Alexander ist
lieb und teilnehmend, Humboldt wohl, Gott sei es ewig gedankt.
Gott segne Dich. Ich umarme Dich. Gott lasse es Dir ewig
wohl gehen!

 ———

Von nah und fern, von hoch und gering empfing die Kranke noch
Liebesbeweise. Ihres Lebens Inhalt, ihres Daseins treibende Kraft war
Liebe gewesen, und sterbend noch bekannte sie:

»Es ist und bleibt uns nichts mehr als die Liebe. Alles fällt
von uns ab, aber die Liebe bleibt, und die irdische verklärt sich zur
ewigen.« Und: »Liebe ist das Band, was die Menschen mit dem
Himmel verbindet, was das Wesen seliger Geister, der Inbegriff
des höchsten Wesens, das Leben des Göttlichen unter uns war,
der für uns sich in Liebe opferte und der Welt Sünde auf sich
nahm. Liebe ist das Ziel unseres Lebens und nimmt dem Tod
seine Bitterkeit.« 
Der sieghaften Kraft dieses Liebens erscheint selbst der Tod nur eine
Form des Lebens, wie sie in ihrem Gedicht »Sorrent« ausgerufen:

        Millionen Sterne glänzen,
        Nirgend sind der Schöpfung Grenzen,
        Nirgend, nirgend ist ein Grab!
        Wandlung alles! Alles Leben!
        Durch die Schöpfung geht ein Beben,
        Ew’gen Wortes Widerhall:
        Was in Liebe ist verbunden,
        Was in Liebe ward befunden, 
        Findet sich im Weltenall!


Am 26. März 1829 vollendete der Tod Caroline von Humboldt.

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