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[   Band 7 Brief 163:    Humboldt an Caroline    Rudolstadt, 3. Januar 1827   ]


mit dem Gedanken aufgewacht bin. Möge Deine Gesundheit nur
in diesem Jahr eine wahre neue Festigkeit gewinnen, daß Du recht,
recht lange allen Deinen Lieben erhalten wirst, vor allen mir, wenn
ich selbst so lange lebe. . . .
Der Großherzogin habe ich schon wörtlich gesagt, was Du
mir für sie schreibst. Sie war immer so gütig gegen mich, daß
ich die wahre Empfindung von den gewöhnlichen Hofformeln ent-
kleiden konnte. Sie dankt Dir sehr und bezeugt großes Verlangen,
Dich selbst noch einmal zu sehen. Sie äußerte das wirklich sehr
herzlich.
Viele Empfehlungen haben mir auch der Großherzog, die
Großfürstin und die Prinzessin Marie aufgetragen. Sie ist von
der äußersten, fast zu weitgehenden Bescheidenheit. Sie hat mich
ordentlich gebeten, wenn sie in Berlin sein würde, sie nicht zu ver-
gessen. Ich habe sie nach Tegel eingeladen, was sie ja gewiß
sehen wird. Die Großfürstin hat mich in den letzten Tagen noch
sehr ausgezeichnet. Bei der Neujahrsgratulation hat sie mich
allein, obgleich auch Russen da waren, in ihr Zimmer kommen
lassen, und hat mit der Prinzessin meinen Glückwunsch abgesondert
von der übrigen Cour angenommen. Denselben Nachmittag ließ
sie mich noch besonders zu sich bestellen, weil sie mich in allen den
Tagen nicht genug besonders gesehen. Anfangs war der Erb-
großherzog und die Prinzessin Marie dabei. Aber beide gingen
fort, und sie sprach nachher offener über die Töchter, ihre Er-
ziehung, die Vermählung, daß sie selbst in Berlin nicht dabei zu-
gegen sein wollte, um die Tochter nicht der neuen Familie zu ent-
ziehen usf. Die Vermählung macht ihr eine sichtbare große Freude.
Auch habe ich aus der Art, wie sie damals mit mir sprach, ge-
sehen, daß sie annimmt, daß die Feierlichkeit der Vermählung in
Berlin sein wird. Ich hatte mich natürlich gehütet, diesen Punkt
zu berühren.

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