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[ Band 7 Brief 71: Humboldt an Caroline Ottmachau, 18. Julius 1823 ]
die schwere Last vom Herzen genommen hat, die darauf lag, ich hoffe, die Wochen sollen ruhig verlaufen. Mathilde soll sich helden- mütig benommen haben. Es ist ein liebes herrliches Wesen. Mein Dank gegen Gott ist unendlich, es war mein erstes Gefühl, kann ich wohl sagen, ihn aus der ganzen Fülle meines Herzens und meiner Liebe dem darzubringen, von dem uns alles Gute kommt. Und alles, was uns kommt von ihm, ist gut, nur daß wir arme, kurzsichtige Menschen es hier nicht immer erkennen. Möge er alles zum Besseren wenden mit Theodor, möge die Geburt dieses Kindes, die Erfüllung eines von ihm so sehr gehegten Wunsches doch ein neues Leben in ihm ausgehen machen!« Die Nachricht von der Geburt des ersten Enkelsohnes fand die Großeltern schon nicht mehr beisammen. Nach der Abreise der Kinder aus Ottmachau hatte sich Frau v. Humboldt, am 18. Juli, wieder nach Karlsbad aufmachen müssen, und der Briefwechsel zwischen dem Ehepaar setzt wieder ein. 71. Humboldt an Caroline Ottmachau, 18. Julius 1823 Es ist sehr traurig, teure Li, wieder die langweiligen Nummern der Briefe anzufangen, wenn man so froh beieinander war und so gern zusammen ge- blieben wäre. Es schmerzt mich auch sehr, daß Du diesen ersten Brief von mir spät bekommen wirst. Er muß noch bis Montag hier liegen, und dann geht er wohl volle 8 Tage. Es ließ sich aber nicht anders tun, ich hätte dann gestern schreiben müssen, wo Du eben erst fort warst. Es war ein himmlisch schöner Tag, Ihr werdet ihn freilich zu warm gefunden haben. 128