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[   Band 7 Brief 56:    Humboldt an Caroline    Burgörner, 31. März 1822   ]


zücken den Morgen. Beim Spazierenfahren wurden die Pferde
ein paarmal mutig. Es hatte nichts im mindesten zu sagen, aber
mich ergriff ordentlich die fixe Idee, daß man ein Unglück nehmen
könnte und in dem Bett liegen müßte. Ich habe mich ganz kindisch
gefürchtet und gefreut noch den andern Tag, als ich über die Saale
war, und nun auf keinen Fall mehr dies Lager zu fürchten hatte.
Hier hat mich Stockman *), den ich gar nicht am Tode, sondern
rüstiger als gewöhnlich gefunden habe, empfangen. Von Dunkern
habe ich noch nichts gehört. Der Hofgärtner [aus Dessau] war
mit mir gekommen, und er hat seine Operationen gleich angefangen.
Es wird, hoffe ich, recht hübsch werden. . . .
Wie mag es Dir gehen, teures Wesen, und der lieben Gabriele?
Du wirst, fürchte ich, noch viel Not mit Theodors Weggehen und
seinen Zahlungen haben. Ich hätte Dir das so gern abgenommen.
Allein ich versichere Dir, daß, wenn ich nicht hier gewesen wäre
jetzt, doch nichts recht zusammengegangen sein würde. Es hätte
doch an hundert kleinen Entschließungen gefehlt, ohne die die Sache
einmal nicht geht. 


57. Humboldt an Caroline                Burgörner, 3. April 1822

Ich habe heute, liebe Li, Deinen Brief vom 30. März
bekommen. Es freut mich herzlich, zu sehen, daß es mit
Theodor doch einigermaßen vor sich geht. Der König
scheint seit einiger Zeit besonders freundlich gegen alles zu sein,
was uns angeht. Es ist mir sehr lieb, je weniger ich etwas von
ihm wünsche oder suche, desto angenehmer ist es mir, wenn er
gütig gesinnt ist. Ich komme so nach und nach mit ihm in das
Verhältnis, daß er mich als einen ansieht, der nichts als ruhig für

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*) Jäger des † Präsidenten von Dacheröden.

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