< zurück Inhalt vor >
[ Band 7 Zweiter Abschnitt ]
Zweiter Abschnitt In Ottmachau. Frau von Humboldt in Karls- bad und Teplitz. Humboldt in Ottmachau und Burgörner Mai bis August 1821 Humboldt bei dem Hausbau in Tegel Oktober 1821 und März 1822 Das Jahr 1821 brachte dem Humboldtschen Familienkreise im Januar die Hochzeit der jüngsten Tochter Gabriele mit Bülow und monatelangen Besuch von Theodors anmutiger Gattin Mathilde geb. v. Heineken, die den Eltern bald wie eine eigene Tochter ans Herz gewachsen war und mit ihrem Frohsinn versuchte, die Lücke auszufüllen, die das Scheiden Gabrielens verur- sacht hatte. In den ersten Wochen zwar waren die jungen Bülows noch täglich zu Gast am elterlichen Tisch, Mitte März aber bringt Bülow seine Gabriele nach Mecklenburg zu seinen Eltern und stellt sie dort dem Verwandten- und Freundeskreis vor. Ihre Briefe schildern sehr anmutig und nicht ohne Schalkheit die neue Umgebung. Wie bei Frau von Humboldt das Physische mit dem Seelischen eng verknüpft war, so erlitt sie nun, wo die Trennung von der geliebten Tochter Tatsache geworden, einen schweren Rückfall in ihr gichtisches Leiden, das sich auf die Kopfnerven warf. Rührend schreibt sie der Tochter Ende März: »Ich kann die unsäglichste Mattigkeit und in mir Geistesab- gespanntheit seit dieser kleinen Krankheit nicht überwinden. Alles 77