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[   Band 7 Brief 28:    Humboldt an Caroline    Ottmachau, 20. Julius 1820   ]


27. Caroline an Humboldt                     Teplitz, 20. Julius 1820

Gestern, teures Herz, ward ich mit Deiner Nummer 18, vom
15. beendet, erfreut, die mir Deine Abreise anzeigt, so
daß ich Dich heut in Ottmachau denken soll. Mit mir
geht es nun auch mächtig hier zu Ende. Ich reise den 25., so ent-
ferne ich mich nun wieder von Dir.
Über den Plan mit dem Bau in Tegel behalte ich mir vor,
mündlich zu reden. Etwas teuer möchte die Sache wohl kommen.
Schinkels Plan wäre ich begierig zu sehn, ich freue mich darauf.
Rauch schreibt mir auch einen allerliebsten Brief darüber. Nach der
ersten Auslage, die er gegen 16000 Taler berechnet, meint er,
müsse in Tegel eine Menge Geld dadurch einkommen. Dieses
wendete man an, Spandau und den See zu kaufen, neue Tempel
und offene Hallen zu bauen usw. Mit einem Wort, die Ge-
schichte des Milchmädchens wiederholt sich in seinem Kopf. Aber
er schreibt allerliebst darüber.


28. Humboldt an Caroline                 Ottmachau, 20. Julius 1820

                     Willkommen hier in Ottmachau,
                     erwartet lang mit Sehnen,
                     es freut sich dein die Stadt und Au
                     mit ihren Töchtern, Söhnen!
Mit einer so anfangenden Ode hat mich gestern die Schul-
jugend, der Stadtpfarrer an ihrer Spitze, singend empfan-
gen, liebe Li, und so fange ich also auch meinen ersten Brief
von hier an. La rime n’est pas riche, wie schon im Molière
steht, aber das beste Wort darin, wenn auch das kürzeste, ist die
Au. Denn das sind eigentlich unsere Güter.
Der Magistrat hat auch nicht verfehlt, sich meiner Protektion

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