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[ Band 7 Brief 9: Humboldt an Caroline Tegel, 2. Junius 1820 ]
Tagesordnung ist. Sie waren sehr lustig, und Du würdest viel gelacht haben. Den ganzen Nachmittag sind Leibesübungen zwischen dem Spazierengehen gemacht worden; nämlich von Pfuel, Hede- mann, Eichler und Adelheid. Nostitz und ich haben uns ruhiger verhalten. Erst ist Pfuel zu Fuß und Hedemann zu Pferde um die Wette gelaufen und geritten, nämlich auf einer kurzen Ecke, und wo das Pferd eine mehr Zeit nehmende Wendung nehmen muß, und Pfuel hat gewonnen. Dann Pfuel auf einem Fuß, mit wenigen Schritten, die er vor hatte, und Eichler auf seinen beiden, und Pfuel hat wieder gewonnen. Du hättest aber Eichler sehen müssen. Er machte sich ganz klein und spitz und sah ungeheuer erpicht aus. Endlich Pfuel rückwärts und Adelheid vorwärts, und da hat einmal Adelheid gewonnen, weil Pfuel fiel, und das zweitemal kamen beide zugleich an. Nostitz hat viel natürlichen Verstand und ist lustig, Pfuel geistreich, wie immer, und so war es sehr hübsch. Den Abend und heute morgen waren wir mit Pfuel allein. Er wünscht sehr eine Versetzung nach Berlin und ist nicht ohne Hoffnung, doch dahin zu gelangen. Ich wünschte es sehr. Den Mittwoch waren Bethmann *), Boeckh **) und Welcker ***) zum Essen bei uns. Sie schienen sehr zufrieden und vergnügt, und die Spaziergänge tun denn auch das ihrige. Ich lasse die Leute gleich ungeheure machen, so daß sie wohl in der Stille über Müdig- keit seufzen. Da ich aber immer im Ruf stehe, wenig zu gehen, so können sie, was sie mit mir tun, gar für keine Anstrengung halten. ——— *) Simon Moritz Bethmann, geb. 1768, † 1826, Chef des Frankfurter Bankhauses. **) Philipp Aug. Boeckh, geb. 1785, † 1867, Professor der Philo- logie. ***) Friedr. Gottl. Welcker, geb. 1784, † 1868, Altertumsforscher. 18