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[ Band 6 Brief 227: Caroline an Humboldt Ems, 30. Julius 1819 ]
nicht mehr in der Gegend zu wissen, freuten sich indes Deiner end- lichen Überkunft nach Berlin. Wir waren kaum bei der Prinzessin, als Prinz Wilhelm, der Sohn des Königs, von Coblenz ange- fahren kam, seinen Onkel und Tante zu begrüßen. Ich hatte Mathilde mitgenommen, die großen Beifall fand, die Prinzessin wünschte mir zu einer solchen schönen und holden Schwiegertochter zweimal Glück. Carolinen fanden alle viel wohler aussehend, und sie sagten ihr viel Teilnehmendes und Verbindliches darüber. Der Prinz ließ sich viel von Italien erzählen und zeigte mir den Palm- stock, den ich ihm vorigen Winter durch Herrn von Mühlheim aus Rom geschickt hatte. 228. Humboldt an Caroline Berlin, 1. August 1819 Seit Abgang meines letzten Briefes habe ich eigentlich nichts ge- tan, als mit Menschen gesprochen, am wichtigsten mit Beyme und Ancillon. Beide waren sehr offen, vertraulich und freundschaftlich. Der letzte suchte mich zuerst auf, und wir waren wohl drei Stunden zusammen. Ich habe ihn über alle Gegenstände sehr vernünftig gefunden. Was mich vorzüglich gefreut hat, ist das Gute, das er mir von Bülow erzählt hat. Man ist ausnehmend und mehr als gewöhnlich zufrieden mit ihm. Ancillon sagt, daß er sich sehr besonnen beträgt, sehr fleißig ist, sich mit Anstand und Würde aufführt und auch in wichtigen Dingen einiges Bedeutendere durchgesetzt hat. Eichhorn hat mir erzählt, daß Bernstorff die bestimmte Absicht hat, ihn gleich, wie er von London zurückkommt, zum Vortragenden Rat im Kollegium zu machen, und er scheint sogar ihn da ganz fixieren zu wollen und an keine Gesandtschaft weiter für ihn zu denken. Es wäre das Angenehmste für Bülow 585