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[   Band 6 Brief 185:    Humboldt an Caroline    Frankfurt, 1. März 1819   ]


ketten werden. Ich habe also die Stelle unbedingt und unverzüg-
lich angenommen und allein in reiner Ergebung in den königlichen
Willen gehandelt. Ich fühle jetzt sehr gut, welchen Schwierigkeiten
ich entgegengehe. Ich kann meine Überzeugung nicht ändern, daß
die Teilung der Ministerien die Geschäfte verwirrt, die Schreiberei
vermehrt, den Etat erhöht, die Kraft des Ministeriums schwächt,
und dagegen keinen Nutzen in der Sache gewährt, ebensowenig die,
daß Verantwortlichkeit der Minister sich nicht mit den bisher vom
Staatskanzler ausgeübten Rechten verträgt, und ich gehe jetzt, wie
ich sehr gut weiß, freiwillig in diese Verhältnisse ein. Allein ich
habe, woran mir alles liegt, die Beruhigung, dem König meinen
Gehorsam bewiesen zu haben, und ich wage mir mit der Hoffnung
zu schmeicheln, daß, da Seine Majestät mich zu der Stelle zu be-
rufen geruht haben, Sie auch, wie es in Ihrer Macht steht, mir
die Möglichkeit, Ihnen mit Treue und Ernst zu dienen, zusichern
werden. Ich habe endlich meine Pflicht erfüllt und Seiner Maje-
stät meine unvorgreifliche Meinung über alle Verhältnisse aus-
gesprochen, die, meiner innersten Überzeugung nach, der Erfüllung
der von Seiner Majestät so oft und auch jetzt so trefflich erklärten
Absichten in Ansehung der Verwaltung entgegenstehen müssen. Ich
kann E. hierbei nicht verbergen, daß mich die Kabinettsordres,
welche ich in dieser Angelegenheit erhalten, auf das tiefste gekränkt
haben. Ich behaupte gewiß nicht, dem Staat außerordentliche
Dienste geleistet zu haben, aber ich bin mir bewußt, dem König
mit Treue und Anstrengung, ohne alle persönlichen Absichten, und,
wie es der Staatskanzler selbst am besten bezeugen wird, mit un-
unterbrochener Folgsamkeit gegen die erhaltenen Weisungen gedient
zu haben. Ich habe mir auf keine Weise das mindeste im Dienst
und gegen den König vorzuwerfen; ich habe jetzt nichts getan, als
auf die ehrerbietigste Art die Bitte geäußert, mich an Ort und
Stelle von den Verhältnissen meines Postens zu unterrichten, was

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