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[ Band 6 Brief 178: Humboldt an Caroline Frankfurt, 12. Februar 1819 ]
des Augenblicks ist, und bedenken Sie wohl die Wichtigkeit und Bedeutung dessen, was in Ihre Hand gelegt ist. Möchte ich darüber noch auf Beruhigung hoffen dürfen. Ganz der Ihrige.« Das ist gut, aber sehr schwach. Denn man sieht dem Brief an, daß er auch nicht einmal dem Staatskanzler ein einziges ernst- haftes Wort gesagt hat. Er wird nicht bleiben, wenn ich nicht eintrete, er kann sich nicht durch sich selbst halten. Überhaupt ist es eigen, daß ich eigentlich die Sache aller Minister vertrete, und ich habe mit Fleiß diese Wendung genommen, und daß kein einziger sich zugleich mit mir regt. Ich trete recht gern allein auf, allein das Schlimme ist doch, daß der König, was ein einzelner tut, zu leicht für persönlichen Eigensinn ansehen kann. Als meine zweite Antwort an den König einige Stunden fort war, erhielt ich über Coblenz und Mainz durch eine Estafette von dem *), der mir die erste geschickt hatte, folgenden Brief vom 2. »E. Schreiben habe ich richtig erhalten. Ich billige Ihre Ansich- ten vollkommen, habe aber Anstand genommen, sie vorzutragen aus Gründen, die ich weiter unten näher entwickeln werde. Die Ant- wort auf Ihr Schreiben an den König, wird E. zeigen, daß man dieses nicht so aufgenommen, wie zu erwarten stand. Wer dies veranlaßt hat, kann Ihnen nicht unbekannt sein, denn daß es nicht direkt von Seiner Majestät ausging, dafür möchte ich mich ver- bürgen. Ich habe Ursach zu vermuten, daß die Übergabe Ihres Schreibens an den König und die Ausfertigung der Antwort an einem Tage geschah. Dies ist der Hauptgrund, weshalb ich mit dem, was mir E. geschrieben, und das nur als Kommentar zu dem Schreiben an den König zu betrachten, nicht hervorgetreten bin. Es drängt sich nun die Frage auf, was werden E. tun? ——— *) Witzleben. 481