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[   Band 6 Brief 116:    Humboldt an Caroline    London, 28. August 1818   ]


bedacht, den die Windmühlenflügel mit denen sie immer vagiert,
brauchen, um nicht Kind und Kegel umzuschmeißen.
Nun lebe wohl!

117. Humboldt an Caroline                London, 1. September 1818

Ich habe immer nichts. Allein die große Neuigkeit ist die
von Bernstorff. Er ist denn wirklich Minister der aus-
wärtigen Angelegenheiten bei uns. Man hat Bourke,
dem dänischen Gesandten hier, offiziell angezeigt, daß er in unsere
Dienste getreten ist. Für mich ist es mir lieber, daß er an der Stelle
ist, als jeder andere. Bernstorff und ich kennen uns von Jugend
auf, er hat immer Freundschaft für mich gehabt, wie ich für ihn,
es ist nicht abzusehen, warum er jetzt geändert sein sollte. Für
mich kann es mir sehr gleichgültig sein, ich brauche nicht ihn und
niemanden. Allein für Bülow ist es sehr wichtig. Dem kann er
sogar mehr behilflich sein als ich. Aber die Wahl von Bernstorff
kannst Du Dir vorstellen, wie ich denke. Dazu raten hätte man
nie können. Ein Fremder in solchem Posten und so auf einmal!
Es wird, glaube ich, keinen guten Eindruck machen, obgleich man
dem Menschen persönlich eher wohl will. Allein auch persönlich
hat er, sein Äußeres und den Ruf der Loyalität abgerechnet, nichts,
was den Leuten imponiert, nichts, was ihnen ein Pfand ist, daß
in solchen oder solchen Gesinnungen regiert werden wird. Unsere
Gräfin hier ist wütend, sie sieht diese Ernennung als einen großen
Affront für mich an. Das kann ich nicht finden. Ich meine im
Gegenteil, daß der Zeitungsartikel, von dem ich Dir neulich schrieb,
eigentlich schmeichelhaft war. Erst ehe man von Bernstorff sprach,
mußte man meinen Abgang erwähnen, als wäre die Stelle nicht

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