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[ Band 6 Brief 49: Humboldt an Caroline London, 10. Februar 1818 ]
man selbst bald nicht mehr aus dem Hause. Auch habe ich hier meine Sitten weislich geändert, ich lasse nichts verkleben. Aber ich habe auch sehr oft, wie noch in diesem Augenblick, eine kalte Stube, bin aber sehr gewöhnt daran. Bülow, dessen Stube ungleich wärmer ist, weil er einen größeren Kamin und die Sonnenseite hat, klagt alle Augenblick über Kälte. Mich ficht es nicht an, ich bin wirklich so wohl wie immer und die Morgenstunden vorzüglich klar gestimmt und wohl. Nr. 23. Die Heizung ist eine der teuersten Sachen, und ich habe außer der Küche acht, vielleicht neun Feuer. Die Küche hört nicht auf, Feuer zu haben von 8 bis 10 den Abend. Denn die Leute essen zu Mittag um 1 und des Abends nach der Herrschaft, also etwa um 9. Dies ist eine sehr fatale Einrichtung, und der herrschaftliche Tisch hilft darum dem Leutetisch nicht so viel, als wenn sie nach der Herrschaft zu Mittag äßen. Es würde aber freilich zu spät. Die Leute kriegen hier auch sehr gut zu essen, entweder Suppe, Fleisch und Gemüse, oder Fische, Fleisch und so, und immer große Braten, gerade wie die Herrschaft, oft keine Suppe, sondern bloß Braten oder gekochtes Fleisch und Fisch. Das Fleisch, wenn man durch die Bank gutes und wohlfeiles für einen Preis nimmt, kostet hier siebeneinhalb Pence das Pfund, das notabene wie das römische kleiner ist. Alle Leute, die es verstehen, versichern ferner, daß man, um dieselbe Kraft der Bouillon zu erhalten, von hiesigem Fleisch mehr nehmen muß. Darum werden die Fleischrechnungen so teuer. Wenn wir allein sind, nimmt mein jetziger Koch acht, zehn, zwölf Pfund täglich. Nr. 27. Das Bier ist ungeheuer teuer und mein ewiger Ärger. Meine Leute kriegen nämlich das teuerste Porter. Nr. 33. Mit dem Öl hätten mich die Leute bankerott gemacht, wenn ich nicht Einhalt getan hätte. Sie brannten das allerbeste durchs ganze Haus, ließen unordentlich brennen usf. Die 121