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[   Band 6 Brief 49:    Humboldt an Caroline    London, 10. Februar 1818   ]


49. Humboldt an Caroline                London, 10. Februar 1818

Ich kann Dir erst heute, liebe Li, die versprochene Über-
sicht meiner dreimonatlichen Ausgaben schicken . . . Ich
habe mehr Rubriken gemacht, als wir sonst zu haben
pflegten, und mich darin auch nach den hiesigen Sitten gerichtet . . .
Ich muß noch einige Bemerkungen über die einzelnen Artikel
machen. Nr. 4. Von Kaffee habe ich 50 Pfund levantinischen
gekauft, von dem natürlich noch viel da ist. Aber ich habe alle
Liebe zum Kaffee verloren. Wir können ihn gar nicht gut gemacht
bekommen. Ich trinke am Morgen bloß eine Tasse und dann eine
halbe Tasse Milch, beides ohne Vergnügen. Damit gehe ich bis
1/2 8 am Abend. Aufstehen tue ich um 8 oder bald nachher.
Nr. 8. Mein Haushalt besteht in 1. dem Koch. Dieser
bekommt 100 Pfund und Essen. Du wirst das sehr teuer finden.
Man kann aber, wie ich auch oft mit der Berg überlegt habe, nicht
weniger geben, wenn man einen so guten haben will, daß man,
indem man Leute hat, nicht einen fremden nehmen muß, und wenn
er nicht unmäßig betrügen soll.
2. Mein Haushofmeister. Dieser bekam fünf Pfund monat-
lich und Essen.
3, 4. Zwei Bediente. Diese bekommen fünfeinhalb Pfund den
Monat, allein kein Essen. Bülow hat besonders einen und Lusi *) auch,
die dann alle meine Livree tragen.
5, 6, 7. Drei Mädchen, eine für die Küche und zwei für das
Haus. Die Mädchen kriegen alle gleich ein Pfund für den Lohn,
zehn sh. Wäsche und dreieinhalb sh. Tee monatlich. Tee und Zucker
in Natura, wie ich anfangs gab, kostete unendlich mehr, was ich jetzt
gebe, ist sehr wenig, die Wäsche aber ist zu teuer. Doch sind die
Mädchen, wenn man abrechnet, daß sie wenig tun, still und ordentlich.

———
*) Vgl. S. 21.

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