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[ Band 6 Brief 15: Humboldt an Caroline London, 8. November 1817 ]
und Kinder hat, oder die Herzogin von Cumberland nicht dies Glück hat, so stirbt die Familie in einer Zeit, die man absehen kann, aus. Die Herzogin von Cumberland ist in die Stadt ge- kommen, und ich habe Frau v. Berg gestern abend spät noch gesehen. Lebe wohl, meine innigstgeliebte, teure Seele. Ewig Dein H. 16. Humboldt an Caroline London, 12. November 1817 Ich sehe, daß Du noch immer über die Gesundheit des Staatskanzlers ängstlich bist. Du wirst aber in meinem letzten Briefe gefunden haben, daß er vollkommen her- gestellt ist und sich besser als je befindet. Jetzt höre ich aber etwas von ihm, das Dich ebensosehr wundern wird als mich. Du weißt, daß er erst am 18. in Glienicke und am 20. in Berlin angekommen ist. Demungeachtet geht er wieder weg und macht jetzt noch die Reise in die Rheinprovinzen. Ich hörte es vor einigen Tagen und glaubte es nicht. Man schreibt es aber wiederholt so bestimmt, daß es kaum möglich ist, es zu bezweifeln. Ich gestehe, daß es mir leid tut. Ich begreife zwar, daß der Staatskanzler auch per- sönlich etwas darin setzt, seinen früher genommenen Entschluß aus- zuführen und wirklich den Leuten dort zu zeigen, daß er nicht, wie doch viele geglaubt haben mögen, hinfällig und altersschwach ist. Aber das ewige Hin- und Her-Gehen kann dem Regieren nicht vor- teilhaft sein, es ist doch nicht abzuleugnen und nicht zu ändern, ——— Wilhelm IV., geb. 1765, † 1837 —— mit Adelheid, Prinzessin von Meiningen. Die einzige Tochter aus dieser Ehe starb bald nach der Geburt. Ebenfalls 1818 vermählte sich Georg III. vierter Sohn, Herzog von Kent, geb. 1767, † 1820, mit Victoria Prinzessin von Sachsen-Coburg, verwitweten Fürstin von Leiningen, geb. 1786, † 1861. Das einzige Kind aus dieser Ehe war die nachmalige Königin Victoria. 45