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[   Band 5 Brief 182:    Humboldt an Caroline    Frankfurt, 30. August 1817   ]


machen, es vielmehr gern haben, recht viel zu schreiben und gar
nichts drucken zu lassen. Wenn ich Zeit habe, schreibe ich gewiß
noch einmal mein eigenes Leben, nicht so gerade das äußere,
handelnde, dazu würden mir auch, da ich nie in der Art gesammelt
habe, die Materialien fehlen, aber das innere, eine Darstellung
der Menschen, der Zeit und der Welt, wie ich sie aufgefaßt habe.
Es ist das aber auch nicht so leicht und verlangt Stimmung, Ruhe
und Muße. Man muß gewiß oft lange bloß über der Vergangenheit
brüten, ehe im Gedächtnis nach und nach die Erscheinungen hervor-
kommen und sich zum Ganzen gestalten.
Lebe wohl, heute Abend, mein teures Herz. Ich will zu Bett
gehen. Du schläfst gewiß schon, aber bist auch viel früher auf als
ich. Wenn ich nur einmal Deine lieben Augen küssen könnte!

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Rother war heute früh bei mir und hat mir den nötigen Auf-
schluß über des Staatskanzlers Brief gegeben. Der arme Mann
ist nach meinem Weggehen von Karlsbad noch kränker geworden;
am 23., als er nach Franzensbrunnen reiste, ist er so schlimm
gewesen, daß auch Rother ganz bange geworden ist. Da hat
Koreff ihm ein Brechmittel gegeben, weil er immer mit Schleim
auf der Brust kämpft. Dies hat ausnehmend gute Wirkung getan,
und er hat sich sehr erleichtert gefühlt. Er ist so bis Würzburg
mit zwei Ruhetagen in zunehmender Besserung gereist. Allein
Koreff hat doch nötig gefunden, daß er Pyrmont zur Stärkung
brauche, und hat schlechterdings darauf bestanden. So ist er dahin
gegangen und wird nach vollendeter Kur Düsseldorf, Münster und
Minden besuchen und in Minden den König sprechen. Rother
hätte es für besser gehalten, ihn bloß hier acht Tage ausruhen zu
lassen, und meint, das würde ihn hinlänglich gestärkt haben, die
ganze Reise zu machen. Man habe ihn in Karlsbad zu viel trinken
lassen und zu sehr zum Gehen in der Hitze gezwungen.

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