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[ Band 5 Brief 160: Humboldt an Caroline Berlin, 20. Junius 1817 ]
mir alle gedankt und einige sehr herzlich und einzeln die Hände ge- drückt. Vincke besonders tut mein Weggehen sehr leid. Es ist ein sehr redlicher, guter Mensch. Die Sachen kommen freilich noch in den Staatsrat, allein man wird das, so weit man kann, abkürzen. Ich schrieb Dir noch nicht, daß Adelheid Pappenheim *) den Carolath heiratet, der Adjutant beim König ist. Der Vater läßt sich jetzt von der Mama **) scheiden. Es gibt aber noch vielerlei Diskussionen. — Mit solchen Dingen treiben wir uns hier herum, mein geliebtes Wesen, indes Du im Größten und Schönsten den Fuß bewegst. Ach, es macht mich unaussprechlich glücklich, daß der liebe Fuß nun wieder St. Peter betritt und den Raum im Coliseum, und in den Straßen wandelt, wo ich so oft mit Dir ging. Teure, einzigliebe Seele, gedenke meiner, ich bitte Dich, mein Leben ist ewig bei Dir. 161. Caroline an Humboldt Rom, 22. Junius 1817 An Deinem Geburtstag, teurer geliebter Wilhelm, will ich Dir doch einige Zeiten schreiben, obgleich sie nicht ab- gehen können. Ach, wie ist es so traurig, daß ich nun schon seit fünf Jahren ihn nicht mehr mit Dir feiern kann! Doch weißt Du und wirst Du auch heut empfunden haben, daß das Beste, was man hat, Gedanken der Liebe, und der Seele tiefste ——— *) Adelheid Gräfin Pappenheim, geb. 1797, † 1849. Enkelin des Fürsten Hardenberg, verm. 1817 mit dem Fürsten Heinrich v. Carolath- Beuthen. **) Lucie Gräfin Hardenberg, geb. 1776, † 1854, verm. 1796 mit Karl Theodor Friedrich Graf Pappenheim, geschieden 1817, verm. 1817 mit Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau, geschieden 1826. 341