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[   Band 5 Brief 127:    Caroline an Humboldt     Karlsbad, 3. Juli 1816   ]


mein Herz. Der König hat auf eigenen Antrieb seine Anstellung
in Magdeburg bestimmt, und für jetzt, meinte Hardenberg, könne
er da nichts drin ändern. Mir tut es sehr leid, denn am Rhein
ist es doch anders als im »Magdeburger Boden«.
Von der Frau v. Cüstine schicke ich einen Brief. Sie
spricht von Dir mit einem Enthusiasmus, mit einer Bewunderung,
die doch wohl, wenigstens zum Teil, empfunden ist. Man muß
bei Franzosen (ach, und sie ist doch tief eine Französin, und es
kann ja auch nicht anders sein) so viel auf die Form abrechnen,
aber ich halte sie darin, und wenn sie von Dir redet, nicht für
unwahr. Mit mir treibt sie’s denn auch sehr freundlich, wie Du
siehst.
Ich habe noch manches in Deinen lieben Briefen zu beant-
worten, allein heut ist es zu spät. Um 9 bin ich erst vom Brunnen
gekommen. Man fällt mit dem ausgespülten Magen und der
dreistündigen Promenade wie eine matte Fliege aufs Frühstück.
Um 11 Uhr geht aber die Post.
Adieu, süßes, einziges Herz. Ewig Dein.


128. Humboldt an Caroline                  Frankfurt, 2. Julius 1816

Ich habe, süßes Kind, Deinen lieben Brief vom 25. Junius
bekommen, und alles, was Du über Theodor sagst, hat
mich tief gerührt. Du wirst aus meinem Brief gesehen
haben, wie übereinstimmend wir die Sache empfunden und beurteilt
haben. Das ist ein unendlicher Trost in der Entfernung, wenn
derselbe sichere Pol zwei Gemüter beherrscht. Es tut mir un-
endlich leid, Dich heute wieder von Theodor unterhalten und Dir
etwas mitteilen zu müssen, was mir Colomb über ihn schreibt.
Es ist nichts Schlimmes, aber doch etwas sehr zu Überlegendes

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