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[   Band 5 Brief 87:    Humboldt an Caroline    Frankfurt, 5. März 1816   ]


in Italien, um mit etwa 20000 Taler zu tun, was ich für 3400 tat.
Es ist wirklich viel zu viel, und es muß dann an anderen not-
wendigen Stellen fehlen.
Lebe wohl, mein süßes, teures, inniggeliebtes Herz.
Ewig Dein H.


88. Caroline an Humboldt                     Berlin, 5. März 1816

Ich habe Dir gestern, mein geliebtes Herz, zweimal einige
Zeilen geschrieben und Dir dabei mehreres geschickt. Beide
Briefe wirst Du durch den Staatsrat v. Gruner und
seinen Legationssekretär Wilhelm Sixtus v. Arminius bekommen.
Ein Papst hat einem seiner Vorfahren für das Zurückbringen einer
päpstlichen Fahne aus dem Türkenlager diesen Namen beigelegt.
Es ist ein närrischer Mensch, den man nicht ungern hat.
Liebste Seele, ich habe gestern mit großer Freude Deinen Brief
mit der Unzahl Billetts von Frau v. Cüstine bekommen. Ich schicke
alle meine Briefe für Dich dem Feldpostmeister Reinecke. Die ich
durch ihn von Dir empfange, kosten mich nie etwas, die durch die
gewöhnliche Post kommen immer sechs bis acht, auch zehn und
zwölf Groschen. Letztens kostete der mit der Einlage an den Staats-
kanzler 23 Groschen.
Wenn wir erst zusammen sind, so wollen wir, nachdem alle
Schulden effektiv abbezahlt sein werden (dieses Fest wird also erst
nach 1817 sein), uns einmal einen Nachmittag eigens zusammentun,
um unser Vermögen, zu dem Du so köstliche Data gesammelt hast,
auseinanderzusetzen, wo ich mir dann Deine Schuldverschreibung
will geben lassen. Da wir aber in Wien uns zu den monatlichen
Zusammenrechnungen immer Caffée à la crême machen ließen, so
frage ich vorläufig an, welchen Nektartrank wir uns zu diesem

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