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[   Band 5 Brief 79:    Humboldt an Caroline    Frankfurt, 2. Februar 1816   ]


hat, das finde ich sehr ungerecht und begreife es durchaus nicht
wenn es nicht, wie ich glaube, in seinen Militärverhältnissen liegt,
daß man dadurch andere, die vor ihm sind, gekränkt hätte. Er
hat ein bedeutendes Verdienst um die Armee. Ich glaubte, als
ich Dir neulich von den Orden schrieb, daß er ihn schon hätte.
Man sagt mir aber, daß es sogar nur die dritte Klasse ist.


80. Caroline an Humboldt                   Berlin, 3. Februar 1816

Wegen Hermann bin ich ganz entschieden für Türk *). Aus
seinem Dir letzthin geschickten Brief wirst Du seine Lage
zum Teil ersehen haben. Er ist Regierungsrat und hat
das Schulwesen der Provinz, der Neumark, unter sich. Er hat sich
sehr beliebt gemacht, sowohl beim Oberpräsidenten v. Reck als auch
bei dem Präsidenten Wismann und steht also mit den Autoritäten
gut. Er hat nur in seinem eigenen Hause die Kinder, deren er
im Briefe erwähnt, acht, dünkt mich, an der Zahl, wenn Hermann
und der kleine Reck darin sein werden, und für die ersten drei
Jahre ist keine Frage, daß so für Hermann gesorgt ist. Nach dem
Gymnasium in Frankfurt a. d. O. werde ich mich bei Nicolovius
erkundigen. Hermann ist sehr gut und liebenswürdig geworden,
folgsamer und unbeschreiblich zärtlich.
In Gabrielle entwickelt sich eine unendliche Stimme. Wenn
sie ein Jahr in Italien singen könnte, würde es bezaubernd werden.
Sie wird Dich mit einer Fülle von kleinen Liedern sehr amüsieren.
Ich würde im April ohne alles Bedenken zu Dir und also vielleicht
noch nach Frankfurt kommen können, geliebtes Herz, allein Gabri-

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*) Herr v. Türk hatte eine kleine Erziehungsanstalt für Knaben, zunächst
in Frankfurt a. O., dann in Potsdam.

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