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[   Band 5 Brief 35:    Humboldt an Caroline    Paris, 27. September 1815   ]


schließen sollte, ich habe es aber abgelehnt, und nun wird es der
Finanzminister tun.
Meine häusliche Einrichtung macht mir viel Schererei, und
noch bin ich nicht fertig damit. Küchenzeug, behaupten mir die
Leute, würde vollständig 3000—4000 Franken kosten, das ist schrecklich.
Auch ein Porzellanservice suche ich. Dazu werde ich noch am
ersten kommen, weil hier doch mehr Gelegenheiten sind. Überhaupt
ist es aber sehr teuer hier. Mein Hauswirt, der General Dijeon [?],
der sehr eingeschränkt lebt, gewiß eine wirtschaftliche Einrichtung,
aber freilich Familie hat, braucht z. B. für 4000 Franken jährlich
Holz, die Kohlen ungerechnet. Da brauchen wir gewiß 6000. Die
Bülow, deren Mann hier einen französischen Koch genommen hat,
der mit nach Berlin geht, sagt mir, daß ihr gewöhnlicher Tisch
für vier Personen und ein Kind 40 Franken täglich kostet. Auch
das alles vermehrt gar nicht meine Lust hierzubleiben.
Der Kanzler hat neulich mit mir viel davon gesprochen, daß
er Dich bei seiner Rückkunft viel zu sehen hofft.
Lebe innigst wohl, süßes, teures Kind. Ewig Dein H.
Der Kanonikus aus Granada, der mir nach Wien schrieb,
und der den seligen Wilhelm so liebte, hat wirklich auf meine Ver-
wendung Erlaubnis bekommen, nach Spanien zurückzukehren und
eine Pension. Ich lege den Brief bei. Es freut mich noch um
den lieben verstorbenen Jungen sehr.


36. Humboldt an Caroline                 Paris, 30. September 1815

Ich schreibe Dir, liebe Li, schon heute abend, weil ich fürchten
muß, morgen nicht die gehörige Zeit zu finden. Wir
haben jetzt tägliche Konferenzen über diesen leidigen Frieden,
der aber doch immer nicht unter 14 Tagen zustande kommen wird.

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