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[   Band 5 Brief 34:    Humboldt an Caroline    Paris, 23. September 1815   ]


August ist hier gegen mich, und so oft er von Dir spricht,
die Liebe selbst. Daß er Dir geradezu geschrieben und seine Mei-
nung gesagt hat, ist mir sehr lieb. Ich kann ihm nicht beistimmen
und ihn nicht billigen. Denn Caroline und Adel haben sich immer
sehr gut vertragen, und es wäre natürlich und der Adel recht gut,
für eine ältere und kranke Schwester  égards  zu haben. Caroline
dagegen hätte sich gewiß keine Herrschaft angemaßt. Indes ist
ein offenes Erklären immer besser als Schweigen. Ja, süßes,
teures, einziggeliebtes Wesen, ich sehe es wohl ab, alles trennt
uns, indes wir im Innern so unendlich gern miteinander wären.
Wir müssen die sechs Monate mit Geduld abwarten, dann wird
es ja endlich einen Vereinigungspunkt geben.
Die Sachen, die ich Dir schicke, sollen Dir, denke ich, gefallen.
Du kriegst nun zwölf gestickte Schnupftücher mit »v. H.« zu 132 Fran-
ken, drei Stück Battist zu 12 Ellen jedes, zu 8 Franken die Elle.
Freilich ist der zu den gestickten Schnupftüchern, bei denen auch
einige Überreste sind, feiner, er kostet aber auch 11 Franken 10 Centimes
die Elle, zwei ungemachte gestickte Perkalekleider, eins zu 260 Franken,
das andere zu 235 Franken, die mir sehr hübsch erscheinen. Unter
200 Franken hat man nichts Ordentliches, es gibt aber bis zu 500
und 600 Franken. Endlich sechs Paar seidene Strümpfe mit ganz
durchbrochener Arbeit unten zu 14 Franken das Paar, was ich sehr
wohlfeil finde.
Sachen hierher brauche ich allerdings höchst nötig, vorzüglich
drei Artikel. 1. Bettwäsche, 2. Tischwäsche, 3. mein Silber, bis
auf das, was Du brauchst. Könntest Du durch den kleinen Post-
meister oder die Kuriere einiges schicken, so bitte ich um Tischwäsche
und Silber, nur müßte es sicher gehen. Fuhrmannsgelegenheiten, fürchte
ich, sind noch nicht sicher. Ich bin jetzt noch unentschieden, ob ich einen
Koch nehme oder einen Kontrakt mit einem Restaurateur schließe.
Ein Koch ist angenehmer, allein ich muß dann Küchenzeug kaufen.

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