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[ Band 5 Brief 20: Humboldt an Caroline Paris, 25. August 1815 ]
es leicht mehr werden. Sei sicher, daß ich mich immer danach erkundigen und Dich benachrichten werde. Lebe jetzt innig wohl, mein einzig, ewig geliebtes Wesen. Ewig Dein H. 21. Caroline an Humboldt Berlin, 28. August 1815 Lieber, teurer Mann! Mein Überkommen nach Paris sehe ich so an, wie ich es Dir in meinem Brief vom 10. gesagt habe. Die Trennung wird Carolinen immer schmerzhaft sein, allein auf dem Punkt von Genesung, auf dem sie ist, glaube ich nicht, daß es ihrer Gesundheit reellen Schaden bringen kann. August hat Adelheid sagen lassen durch den gestern angekom- menen Kurier, sie solle ein Quartier zum 1. Oktober nehmen mit sechs Pferden Stallung. Ich werde also nun Adelheid meinen Plan entdecken müssen. Der Kaiser von Rußland braucht natürlich das Mittel seiner Abreise und des Abzugs der Truppen, um sich bei den Franzosen beliebt zu machen. Was geht es ihn an, ob Deutschland gesichert ist! Nach Rußland werden in Jahrhunderten keine Franzosen wieder kommen. Es ist eigentlich sein Interesse, daß Deutschland nicht zu stark werde und vor allem Preußen nicht. Wenn indessen Österreich treu und groß handelte und enger mit Preußen verbun- den wäre, so könnte es ihm nichts helfen. Aber, aber! Unsere Lage, finde ich immer, ist sehr kritisch und bedarf großer Klugheit und unermüdlicher Anstrengung, um daß wir nicht übervorteilt werden. Doch genug davon. Wem sag ich denn das? Du weißt ja alles so viel besser und hast den reinsten und besten Willen. Ach, 39