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[   Band 5 Brief 15:    Caroline an Humboldt     Berlin, 10. August 1815   ]


ihm doch sagen müssen, was Du Adelchen jährlich geben willst,
da das in die Einrichtung ihres Etablissements eingreift. Wenn
August zurückkäme, so glaube ich, könnte ich den 1. November
reisen. Wie unendlich ich mich der Hoffnung freue, Dich, mein
teures Leben, auf diese Art wiederzusehen, vermag ich Dir nicht
zu sagen. Auch an Paris oder vielmehr an einigen Menschen
dort werde ich großes Gefallen haben. Schlabrendorff nenne ich
vor allen. Er ist für mich eine Welt.
Die Verfeinerungen, Verbesserungen in meinem Reiseplan lassen
sich alle noch machen, heute habe ich ihn Dir nur so in Bausch
und Bogen hingeworfen.
Adieu, ich umarme Dich. Deine Li.


16. Humboldt an Caroline                  Paris, 12. August 1815

Über alle Maßen traurig ist die fortdauernde, ja zunehmende
Schwäche und Kränklichkeit des Staatskanzlers. Bei den
schon tausendfachen Kollisionen, die hier beständig und
auf die unangenehmste Weise eintreten, ist das eine Lähmung und
Schwächung in allen Maßregeln, die gar nicht ohne bedenkliche
Folgen sein kann. Dies jedoch im engsten und tiefsten Vertrauen.
Das Schicksal Napoleons ist nicht durch England allein be-
stimmt worden. Er ist durch einen eigenen Vertrag der übrigen
Höfe mit England als ein Gefangener der verbündeten Höfe an-
erkannt worden, und man hat nur England unter seiner Verant-
wortlichkeit die Aufbewahrung anvertraut. Wo England ihn
hinbringt, muß, wenn es verantwortlich sein soll, allerdings von
seiner Beurteilung abhängen; indes ist das Bringen nach
St. Helena doch zusammen gebilligt worden. Die Insel ist auch von
der Beschaffenheit, und es sind solche Instruktionen gegeben worden,

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