< zurück Inhalt vor >
[ Band 5 Brief 15: Caroline an Humboldt Berlin, 10. August 1815 ]
Carolinens Kur und Gesundheit machte es mir für diesen Augen- blick als unmöglich ansehen. Deinem Brief nun aber nach, Deinen Arrangements mit August über die Pferde nach, muß ich nun aber glauben, daß Du Augusts Zurückkunft für nahe ansiehst. August schreibt auch so in einem Brief an Adelheid, den sie heut empfängt. Nun auf das alles stelle ich, mein Herz, mein Horoskop so: Wenn August zurückkommt, kann Caroline und Hermann mit dem Hof- meister bei ihnen bleiben, und ich reise mit Gabriellen zu Dir und bleibe bei Dir, bis Du wieder herkommst. Geht August mit seiner Frau nach dem Rhein, und es ist nicht zu früh im Jahre, so kann ja Caroline mit, ich komme von Paris, bringe sie in das Bad, dessen sie bedarf, und nach vollendeter Badekur erweist es sich, ob sie mit mir zu Dir zurückgeht, oder ob Du uns vielleicht abholst, um mit uns nach Paris zu gehen. Schreibe mir, mein bestes Kind, ob dieser Plan dich anspricht, denn alsdann leite ich hier gleich die Pläne des Quartier-Mietens für August und Adel. Ich habe noch niemand etwas gesagt. Genehmigst Du diese meine Idee, und sind die in den nächsten 14 Tagen zu erwartenden Briefe Augusts an seine Frau so, daß er den Zeitpunkt der Zurückkunft mit einiger Wahrscheinlichkeit be- stimmt, so beruhige ich Adelheid in ihrem Suchen nach einem Quar- tier, indem ich ihr meinen Plan entdecke und ihr sage, daß ich sie für den Winter, in welchem sich die Bestimmung des Prinzen doch entwickeln muß, in dem meinigen lasse. Der ökonomische Teil der Hedemann-Humboldtschen Wirtschaft, wenn eine solche für die Wintermonate zustande käme, ließe sich auch regulieren. Einen Be- dienten hielten wir für Carolinen, Hermann und den Hofmeister be- sonders, und Caroline zahlte für drei Personen Kostgeld an Adelheid, und ich machte ihr außerdem eine kleine Kasse zu ihrem und des Bruders Unterhalt. So habe ich es mir ausgedacht. Von der Zeit an aber, daß August jetzt zurückkommt, wirst Du 25