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[   Band 4 Brief 250:    Humboldt an Caroline    Wien, 13. März 1815   ]


Der König von Sachsen weigert sich nämlich unbedingt, »Ja«
zu sagen, und will negoziieren. Er hat Wellington und Metternich
ziemlich unsanft angelassen. Diese nun sind aber jetzt auch sehr
gegen ihn. Da er eine Justifikationsnote übergeben hat, sagte mir
Wellington: »Il faut y répondre, il faut le noircir qu’il devienne
plus noir que mes bottes.«
Von Napoleon weiß man nichts. Wir machen aber heute
abend eine Deklaration, nach der jeder ihn totschießen kann, und
die überall gedruckt und ausgebreitet werden wird.
Ich muß hier schließen. Lebe herzlich wohl.


251. Humboldt an Caroline                  Wien, 14. März 1815

Man lebt hier in einer wunderbaren Erwartung der Be-
gebenheiten. Die öffentliche Erklärung, die ich Dir hier
schicke, *) damit Du sie eigen habest, ist bis jetzt die einzige
große Geburt des Kongresses über die Sache. Der Grund ist
von Gentz, hernach korrigiert von allen Menschen und gestern abend
zuletzt in einer vierstündigen Konferenz von 20 Personen, mit
denen es schwer ist, etwas Ordentliches zu machen. In der ersten
Ausgabe stand eine Stelle, daß jeder, dem er aufstoße, ihn ver-
tilgen (exterminer) könne.
Dies hatte dem Kaiser Franz zu arg geschienen, und er hatte
gesetzt: Jeder, der seiner Regierung, den Gesetzen usf. anhängt,
soll ihn vertilgen können. Die Engländer haben gefunden, daß so
ein Privatvergnügen des Ermordens auch eines Tyrannen dennoch
zu arg sei, und so ist die ganze Stelle weggeblieben, die mir eigentlich
allein das Ganze lieb machte.

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*) Nicht mehr vorhanden.

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