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[   Band 4 Brief 137:    Humboldt an Caroline    Chatillon, 8. März 1814   ]


und kein Mensch mir damals so seine Tochter gegeben hätte. Ich
werde ihm das nie vergessen, beim Kaffee in der Stube mit den
schönen Jägerinnen auf der Tapete. Wir wären auch so ausge-
kommen, und ihn hätte die jetzige Zeit sehr gefreut. Es hätte ihm
auch Spaß gemacht, Dich in einer ansehnlicheren Lage zu wissen.
Den Toten mag dies freilich sehr gleichgültig scheinen, und sie
sind gewiß glücklicher. Aber die Lebenden, die nicht wissen, wie
es ihnen ist, können sich nicht so zu denken und eines gewissen
Mitleids erwehren.
Lebe wohl, inniggeliebte Seele. Ewig Dein H.


138. Caroline an Humboldt                Wien, 10. März 1814

Heute ist der Geburtstag unserer lieben, verewigten Königin,
und ich denke mir oft, daß vielleicht noch heute irgend
eine glänzende Waffentat von den Unseren geschieht, um
ihn würdig zu bezeichnen, obgleich sie geschieden ist aus dem Lande
der Lebendigen. Der König denkt gewiß daran, daß es dieser
Tag ist, und feiert ihn in tiefbewegter Seele.
Hier im Hause geht es gut. Die Ramdohr hat heute den
zweiten Versuch gemacht aufzustehen. Dir empfiehlt sie sich ganz
außerordentlich und ist von einer Rührung über das Kapitel des
Dankes gegen uns, daß ich sorgsam vermeide, sie darauf zu bringen.

                                       [Wien], 12. März 1814
Ich habe Dir gestern nicht geschrieben, mein teures Herz,
weil mir nicht wohl war, dagegen bin ich am Abend durch Deine
lieben Briefe vom 28. Februar und 2. März sehr erfreut und auf-
geheitert worden.
Daß es sehr gut bei den Armeen wieder geht, ahnden und

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