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[ Band 4 Brief 131: Caroline an Humboldt Wien, 21. Februar 1814 ]
131. Caroline an Humboldt Wien, 21. Februar 1814 Mein geliebter Bill! Ich profitiere von Bernstorffs Abreise, Dir einige Zeilen zu schreiben. Auf Deinen letzten Brief durch Gentz habe ich einige Tage nach dessen Empfang und in mir nach reiflicher Überlegung für den Aufenthalt in Berlin gestimmt. Meine Gründe dafür sind keine anderen, als ganz rein die, die ich Dir ehemals auseinandergesetzt habe, und die von dem reinen und tiefen Interesse herkommen, was man an einem Lande nimmt, das sich so herrlich wie das unsere gezeigt hat, dem gönnt man das Beste, und folglich gönnt man diesem Lande Dich. Dann, aber nur nebenher, denke ich, etablieren sich die Kinder leichter. Allein es komme nun, wie es will, wo Du bist und Dich ge- fällst, da werde ich immer gern sein. Also handle nur, wie Du willst. Gegen Wien kennst Du meine Gründe, mein Hauptgrund ist der Kinder Unmut und der eigentliche Mangel hier am Interesse für das Höchste. . . . Was den anderen Teil Deines Briefes betrifft, so beteure ich Dir, daß selbst keine Unvorsichtigkeiten vorfallen, und daß es der ausgemachteste böse Wille und Verleumdung ist, wenn man mir dergleichen in den Mund legt. Von den Anstalten der Regierung weiß ich nichts, wie könnte ich aber, wenn ich davon wüßte, die Ungeschicklichkeit begehen, sie zu tadeln. Ich habe Gentz ein Wort darüber gesagt, weil er mir dazu Veranlassung gegeben hat, dabei ist’s geblieben, ich weiß mich ganz rein, warum sollte ich mich da beschuldigen lassen. Er ist einmal bei mir gewesen. Dein Urteil und Meinung über ihn will ich gewiß nicht influenzieren, auch macht seine Anhänglichkeit an Dich mir ihn lieb, allein was seine Gesinnungen in großem politischen und weltbürgerlichen Sinne an- belangt, so bin ich ihm da auf die Sprünge gekommen, wo man 253