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[ Band 4 Brief 116: Humboldt an Caroline Basel, 16. Januar 1814 ]
116. Humboldt an Caroline Basel, 16. Januar 1814 Der Kaiser Alexander ist wirklich heute nach Mümpelgard abgegangen, und der König wird ihm in zwei oder drei Tagen folgen. Wir bleiben vermutlich am längsten, doch dürfte das Ziel auch nicht weit gesteckt sein. Ich schrieb Dir, glaub ich, daß die Neufchateller sich wieder preußisch erklärt haben. Unser Gesandter in der Schweiz, der hier ist, wird im Namen des Königs Besitz nehmen. Was aber ordent- lich rührend ist, ist, daß auf ein falsches Gerücht von der Ankunft des Königs alle aus dem Tor gezogen und zwei Stunden weit entgegengegangen waren, und dann in ihren Erwartungen getäuscht wurden. Es ist sehr schade, daß der König nicht Zeit gehabt hat, von hier hinzugehen. Einen Zug schweizerischen Eigennutzes muß ich Dir doch er- zählen. In der Regel geben die Hauseigentümer uns, wo wir einquartiert sind, die Heizung. Jetzt, da Stein morgen weggeht, hat sein alter Bekannter, der ihn eingeladen hatte, bei ihm zu wohnen, eine Holzrechnung von drei Karolinen für jeden Tag geschickt. Da Du auch immer viel Geld für Holz auszugeben seufzest, wird das Dein Herz rühren. Wie es mein Wirt machen wird, weiß ich noch nicht. Läßt er sich zahlen, so komme ich sehr schlecht weg. Denn denke mir, welche Entdeckung ich heute ge- macht habe. Ich hatte so eingeheizt, daß mir eben recht wohl zu werden anfing, und wie ich mich darüber freue und in der Stube in wahrem Genuß herumgehe, sehe ich, daß ein Thermometer in der Stube ist. Ich sehe nach, und ich hatte drei Grad über die Hitze, wo die Seidenwürmer auskommen. *) Das ist also eigentlich mein Klima. Ich finde das sehr edel. Ich habe heute, seitdem ich Berlin verlassen habe, zum ersten- ——— *) Etwa 25 Grad Celsius. 223