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[ Band 4 Brief 98: Humboldt an Caroline Frankfurt, 6. Dezember 1813 ]
Grabes seines Sohnes sein, das ist sein einfacher, natürlicher Wunsch, und sie will ihn nach Berlin bringen, weil Mecklenburg seiner nicht wert ist. Ich werde Körner selbst schreiben. Mit dem Eisernen Kreuz wird freilich schwerlich etwas zu tun sein. Es war einmal eine Idee, Tote auch so zu ehren, allein ich habe nichts weiter davon gehört. Ein Brief des Königs ohne alle Veranlassung ist auch schwer zu er- halten. Und was können die Könige trösten, liebes Kind? Wenn ich Körners Brief recht verstehe, will und wünscht er nichts als nahe sein und bleiben können, wo sein Sohn fiel, und die Mittel dazu haben, die seine äußere Lage fordert. Die Tat und das Leben des Sohnes sind vollendet und schön, er empfindet beides still, und andere Anerkennung, die daraus von selbst in jedem Gefühlvollen entsteht, glaube ich, würde wenig Wert für ihn haben. Was ist sie auch? Die Besten und Edelsten in unsern Truppen, wie ich noch neulich bei Hedemann sah, kämpfen auch nur um jene stille Anerkennung. Sie bilden eine Schar und Brüderschaft in sich, die sich durch gegenseitiges Bewußtsein billigt und belohnt, tröstet und stärkt. Sie hängen an nichts Äußerem. . . . Lebe wohl, süßes Herz, ewig Dein H. 99. Humboldt an Caroline Frankfurt, 8. Dezember 1813 Du wirst wieder sehr schelten, liebe Li. Es ist wirklich schon 1/2 2 Uhr, indem ich anfange. Allein diesmal sind nicht Geschäfte schuld daran, sondern allein Schulenburg *). Wir waren bis nach 12 bei Metternich, dann ging er mit mir nach Hause und hat mich erst jetzt verlassen. Er spricht so un- endlich viel, daß er manchmal mitten im Sprechen stehen bleibt ——— *) Graf Friedrich Albrecht v. der Schulenburg-Klosterrode, geb. 1772, † 1853, sächsischer Gesandter. 190