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[ Band 4 Brief 66: Humboldt an Caroline Teplitz, 2. Oktober 1813 ]
Metternich, für den dies eine Gelegenheit einer Reise nach Prag ist, sich mit ihm besprechen will über einen Versuch, Dänemark noch zu unserer Allianz zu bringen, es zu bewegen, Drontheim an Schweden abzutreten und dafür von England seine Flotte und seine Kolonien zu erhalten. Ob es das eigensinnige Däne- mark tun wird, steht dahin. Dies alles ganz ausschließlich unter uns. Ich hatte eben, wie oft und wie gewöhnlich, eine lange Unter- redung mit dem Kanzler. Er hat mich unter anderem ernsthaft gefragt, ob ich wohl annehmen würde, nach dem Frieden als Gesandter nach Paris zu gehen? Ich habe gesagt, wenn Napoleon nicht sehr zu Paaren getrieben sei, tue ich’s nicht, sei er es sehr, so ginge es eher; und existiere er nicht mehr, so nähme ich es gern an. Bist Du damit zufrieden? Wenn es geschähe, würde doch noch wahr, was wir so belachten, als wir Talglichter selbst in Paris kauften. Ach! Du liebes, süßes Kind, wieviel Erinnerungen führt die Vergangenheit mir in jedem Augenblick des Tages von Dir zurück, was ich mit Dir erlebt habe. Ich glaube, Du gingest auch gern nach Paris. Schlabrendorff würde gewiß noch da sein. Aber die Mädchen? Entstünde nicht allgemeiner Aufruhr? Du siehst aber auch daraus, daß der Kanzler nicht daran denkt, mich zum Minister bei uns zu machen. Er hat dabei wirklich kein Arges. Er liebt die Geschäfte als Minister der auswärtigen Angelegenheiten selbst, und die er für wichtig hält, macht er auch und gut. Dagegen sieht er eine fürchterliche und wahre Not an Gesandten. Sie haben eigentlich nur mich. An verschiedenen Abenden hat er nun schon für notwendig gehalten, mich in Wien zu lassen und nach London und Paris zu schicken. Adieu, teure, liebe Seele. Ewig Dein H. 131