< zurück Inhalt vor >
[ Band 4 Brief 52: Humboldt an Caroline Prag, 20. August 1813 ]
Mit Hardenberg bin ich fortdauernd sehr gut, und vieles ist auch offenbar Übertreibung, was man von ihm behauptet. Indes geht es immer arg genug zu. Ich habe heute nicht Zeit, mehr zu schreiben. Lebe innigst wohl, teures, holdes Kind. Einige Tage bei Dir, ehe man tief in den Sturm hineingeht, würden mir unbeschreiblich wohl tun. Sollte die Ramdohr noch im Hause wohnen, so geniere die arme Frau meinetwegen nicht. 53. Humboldt an Caroline Prag, 21. August 1813 Ich schreibe Dir, liebe Li, heute nur zwei Worte, aber ich bin unendlich glücklich, denn ich reise morgen abend un- fehlbar um 8 Uhr zu Dir ab. Wie ich mich freue, kann ich Dir nicht sagen. Mein besseres Leben ist nur bei Dir, und Dich einige Tage lang wiederzusehen, Deine süße, liebe Stimme zu hören, die teuren Augen zu küssen, wird mich unendlich glücklich machen. Ich habe gestern vier Pferde gekauft und werde sehen, ob ich nun auch meine aus Wien mitnehme oder vier andere kaufe, ich brauche acht bis zehn. Grüße und umarme alle Kinder, vertreibe die arme Ramdohr ja nicht. Ich habe seit heute das leibhaftige Eiserne Kreuz, da werden die kleinen Mädchen mich recht gut empfangen. Adieu von inniger Seele! Ewig Dein H. 105