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[ Band 3 Brief 233: Caroline an Humboldt Venedig, 9. Oktober 1810 ]
nun auch, wann und wie es sei. Ich bringe reines Bettzeug mit, wenn es Dir etwa not daran tun sollte, in dem kleinen Bettsack, der sogleich aufgemacht werden kann. Adieu, geliebtes Leben, die Kinder grüßen aufs herzlichste und freun sich unbeschreiblich. Ich schließe Dich mit innigster Sehnsucht an mein Herz. Caroline. Noch eins, Herzenskind! Hast Du wohl ein Kinderbett für Hermann gekauft? Es muß ungemein hoch und gut gemacht sein, damit man nichts mit ihm riskiere, denn es ist ein sehr unbändiger Junge. 234. Caroline an Humboldt Udine, 12. Oktober 1810 Es geht gut mit der Reise vorwärts, mein liebes Herz, und ich habe schon wieder die Angst im Leibe, daß ich vor dem 17. ankomme und niemand am Tor von Wien finde, und nicht weiß wohin. Morgen nachmittag oder abend muß ich in Klagenfurt sein, von da bis Wien sind noch 19 1/2 Posten, die fahre ich ganz bequem in zweiundeinhalb Tag, man könnte es in zwei, aber ich will mit den Kindern nichts forcieren. Ich gehe von hier über Villach, was den Weg abkürzt. Wie soll ich Dir sagen, mein liebes Herz, wie unendlich wir uns alle auf Dich und Theodor freun. Die Adel fragte, wem ich schreiben wollte? Ich sagte, Dir. »Salutate me lo mille e mille volte,« *) erwiderte sie. Man spricht hier herum schon ein barbarisches Italienisch, und die Kinder werden manchmal blaß und sehen sich verwundert an. Adieu, geliebte Seele, ich umarme Dich und denke, wie süß es Dir sein wird, uns so nahe zu wissen. ——— *) »Grüß ihn mir tausend, tausend Mal.« 485