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[ Band 3 Brief 142: Humboldt an Caroline Freienwalde, 11. Dezember, ]
wohl dabei befunden. Kann ich meine Stelle mit Ehre und meine jetzige Unabhängigkeit behaupten, so tue ich es. Lebe wohl, in Berlin füge ich noch ein paar Worte hinzu. Berlin, 12. Dezember 1809 Ich bin hier, liebe Li, und Kunth ist bei mir. Er grüßt Dich sehr. Künftig mehr. Theodor ist sehr groß und gesund. Ewig Dein H. 143. Caroline an Humboldt Rom, 13. Dezember Ich habe heute vormittag Deinen lieben, teuren Brief vom 14. November bekommen, mein liebstes Herz, und zugleich mit diesem die Nachricht von Papas Hinscheiden durch Herrn v. Recke *). Die Nachricht hat mich sehr tief bewegt, denn so nahe am Wiedersehen glaubte ich nicht, daß ihm und mir die Freude versagt sein würde, sich noch einmal des Anblicks der Kinder zu erfreuen. Herr v. Recke scheint vorauszusetzen, daß ich unverzüglich nach Erfurt kommen werde, allein Du siehst wohl, mein geliebtes Wesen, daß ich dies in dieser Jahreszeit mit einem so kleinen Kinde nicht kann. Ich vermute aber wohl, daß Du einen Urlaub nehmen und hinkommen wirst. Ich bitte Dich, mein Herz, auf die Leute Rücksicht zu nehmen, was Du in dem allen tust, ist wohlgetan, und ich bin mit allem zufrieden. Du hast ja, dünkt mich, eine Vollmacht in Händen und kannst also schalten und walten wie Du willst. Du kannst es ja wohl auch qua Mann, Eheherr wollt ich sagen? Papa scheint nach Reckes Beschreibung bei völligem Bewußt- ——— *) Vgl. S. 20. 294