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[   Band 3 Brief 40:    Caroline an Humboldt     Rom, 1. Februar 1809   ]


ich auf dem Piano eine scharfe Dissonanz griffe, die Auflösung
kommt aber in 1810.
Was Du mir von Werner und Goethens Wut gegen alles
Mystische schreibst, hat mich sehr interessiert und lachen gemacht.
Ach, im Stillen eines Kindes, das man geboren hat, liegt doch
wahrlich nichts Mystisches, eher läge es in dem wunderbaren Emp-
fangen und Entfalten im mütterlichen Schoße. Auch Alexander
hat mir von Paris die hübschesten Sachen über Weimar geschrieben,
ich möchte wohl, er käme her. 
Ich habe eine sehr niedliche, kleine, antike Büste gekauft, einen
Sohn des Lucius Verus für 6 Skudi. Das Museum und sein
Arrangement amüsiert mich sehr.
Armellini kann sich nicht genug über die Aufmerksamkeit der
Adelheid in dem Unterricht und über den unerschöpflichen Witz der
Gabrielle wundern. Er sagte ihr letztens von vier Hauptwinden,
die man nach den Himmelsgegenden nennte. »Aibò«, sagte Gabrielle,
»sono molto di più che quattro venti, quando fanno la notte wig
waag alle finestre, come non possino essere che quattro, non
farebbero tanto susurro.« *) Wir haben viel Scirocco mit Wind
und Regengüssen gehabt, daher die Nutzanwendung kam. Zu
Tische habe ich seit Deiner Abreise beinahe niemand gehabt, oder
hie und da einen, der mich nichts mehr kostete. Wir soupieren
noch immer, und da in der Regel, wenn ich annehme, sechs, acht,
zehn Menschen zu mir kommen, so ist es gewiß nicht teurer zu
soupieren, als mit jenen Tee zu trinken, was unvermeidlich wäre.
Adieu, tausend, tausendmal.

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*) »Bewahre, es gibt viel mehr als vier Winde, wenn sie nachts vor dem
Fenster wig waag wehen, nur vier könnten solches Brausen nicht hervor-
bringen.«

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