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[ Band 3: Überblick ]
zum Minister des Innern zu ernennen. Welche Intrigen da gespielt haben, ob wirklich des Königs Bedenken, Humboldt den Kultus anzuvertrauen, ausschlaggebend war, darüber versagen sowohl die Akten als auch Hardenbergs Tagebuch, und selbst Humboldts Briefe klären uns nicht ganz auf, da er nicht mit Unrecht ver- mutete, daß seine Briefe von Unberufenen gelesen würden, ehe sie unregelmäßig und verspätet in die Hände seiner Frau gelangten. Jedenfalls wurde Hardenbergs Vorschlag nicht angenommen, und am 14. Juni erhielt Humboldt als Antwort auf sein Entlassungs- gesuch vom 29. April durch Kabinettsorder die Ernennung zum Gesandten in Wien und den Charakter als Staatsminister. Humboldt sollte seinen neuen Posten in Wien am 1. September antreten und wollte auf dem Wege dorthin noch die Güter seiner Frau besuchen. Seine Abreise verzögerte sich durch die erschütternde Nachricht vom Tode der Königin Luise. In Humboldts Briefen klingt der tiefe Schmerz wieder, der Stadt und Land erfüllt, wir erleben die Beisetzung, wir sehen den ersten Plan zum Charlotten- burger Mausoleum entstehen, und Rauch durch Humboldts Ver- mittelung den Auftrag zum Sarkophag für die Königin erhalten. Am 15. August 1810 endlich verläßt Humboldt Berlin, geht auf die Güter, dann zur Fürstin von Rudolstadt nach Schwarzburg und über Eger und Karlsbad nach Wien, wo er am 22. September eintrifft. Am 24. September schied Caroline aus Rom und langte am 21. Oktober, wenige Stunden nach ihrem Sohn Theodor, der aus Berlin kam, in Wien an. XV