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[   Band 2 Brief 53:           Rom, 14. September 1803   ]


ihren vorigen Zustand angenommen. Wir sind wieder hoffend.
Caroline hat endlich ihr viertägiges hartnäckiges Fieber überwunden,
und auch Adelheid ist wiederhergestellt. Gabriele ist ungefähr noch
in demselben Zustand. Von unserer Seelenstimmung kann ich eigent-
lich wenig sagen. Sie werden am besten fühlen, teuerster Vater,
daß ein Verlust wie der, den wir erlitten haben, ein Verlust fürs
Leben ist. Ein so blühender Knabe, die Freude und die Lust und
die Bewunderung aller, die ihn sahen!
Wenn Zeichen der Teilnahme und das Mitgefühl ein Trost
sind, so muß ich bekennen, daß wir davon in reichem Maße hier
bekommen haben, und wenn sie schon mein zu tief gebeugtes Herz
nicht trösten, so bin ich doch nicht weniger dankbar dafür. Humboldt
ist still und gefaßt, aber in seinem Innersten tief bewegt. Wilhelm
war ihm doch von allen Kindern das liebste und war am meisten
um ihn. Seine und meine Gesundheit haben sich vielleicht nur durch
den fürchterlichen Drang der Umstände und die schreckliche Gefahr,
in der Theodors Leben schwebte, erhalten. Seitdem Theodor außer
Gefahr, empfinde ich wenigstens tief die tödliche Ermattung meiner
Kräfte. . . .
Mit innigster Sehnsucht sehen wir Nachrichten von Ihrem
Ergehn entgegen. Ich küsse Ihnen die Hand und bin ewig
                Ihre gehorsame Tochter
                    Caroline v. H.


 ———

Der Winter verstrich in steter Sorge um Theodor, dessen Fieberanfälle
öfters wiederkehrten, so daß die Ärzte die gänzliche Wiederherstellung nur
von einer Veränderung des Klimas erhofften. Am 5. März 1804 brach die
Mutter mit dem Kranken, der ältesten Tochter Caroline und Kohlrausch nach
Deutschland auf, und mit diesem Tage fängt wieder ein Briefwechsel an, der
sich über den Zeitraum von 11 Monaten erstreckt.

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