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[ Band 2 Brief 41: Humboldt an Caroline Bordeaux, 24. April 1801 ]
40. Humboldt an Caroline Les Ornes, 14 lieues vor Poitiers, 21. April morgens gegen 8 Uhr [1801] Wir haben wieder eine göttliche Nacht gehabt, noch weniger frisch wie die vorige. Ich habe fast immer geschlafen und befinde mich sehr wohl. Wie geht es Dir, meine beste Li? Meine Reise freut mich recht eigentlich, weil es Dir so eine [Freude] machte, mir dies Vergnügen verschafft zu haben. Ich fürchte nur immer, Du wirst viel Mühe mit den Kleinen haben. Das Kindergeschlecht ist gar nicht großmütig in so etwas und der Bruder sehr leicht unfolgsam. Stelle ihm nur hübsch vor, daß Du mir alles schreiben wirst. Wir haben gestern noch bei Tage den größten Teil des Weges gemacht, den man immer den schönsten in Frankreich nennt, von Orléans bis Tours. Man fährt von Blois an immer hart an der Loire auf einem ziemlich hohen Damme hin, und die Gegend ist freilich schöner als die meisten anderen im nördlichen Frankreich. Aber welcher Vergleich mit den Ufern der Saale oder der Weser oder der Elbe zwischen Meißen und Dresden! — Adieu, die Pferde sind da, küsse alle Kinder. Lebe herzlich wohl. H. 41. Humboldt an Caroline Bordeaux, 24. April 1801 Du weißt schon aus den wenigen Zeilen, die ich Dir vor- gestern schrieb, daß wir glücklich hier in Bordeaux an- gekommen sind. So flüchtig auch unsre Reise bis hieher war, soviel hat sie uns doch Vergnügen gemacht. Wir sind in wenig mehr als dreimal 24 Stunden einen großen und blühenden Teil Frankreichs durchflogen, die fruchtbaren Ufer der Loire, die minder weiten, aber vielleicht noch mannigfaltigeren und reizenderen der Vienne und Charente sind an uns vorübergewichen, und diese 75