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[   Band 2 Brief 33:    Humboldt an Caroline    Berlin, 16. Mai 1797   ]


machersfrau. Der Rittmeister ist recht gut, aber ganz verbauert.
Er raucht den ganzen Tag Tabak, das Bierglas steht immer auf
dem Tisch. Sonst scheint er Land und Leute mit Weisheit zu
regieren.
Die Levi hab ich in zwei Tagen nicht gesehen, sonst bin ich
jetzt ein paarmal so hingegangen, daß ich sie allein fand, und habe
mich recht gut amüsiert. Sie ist gegen mich sehr freundlich. Andere
dagegen beklagen sich. Kunth erzählt mir immer von ihren üblen
humeurs, und der arme Tieck *) beklagte sich auch heut über eine
unsanfte Behandlung und ein paarmaliges Abweisen. Alles das
läßt sich leicht glauben und entschuldigen. Ihr Umgang muß ihr
wohl drückend sein, und doch ändert sie ihn nicht oder kann es nicht.
Morgen gibt Kunth Levis, dem Grafen, **) dem Fürsten ***)
und mir ein Diner in Tegel. Kunth ist, was er auch sagen mag,
alle Tage im Hause.
Ich schicke Dir heut das Verzeichnis der auf mich gefallenen
Effekten. Die Hauptfrage ist jetzt die, ob wir das silberne Service
an uns kaufen oder das Porzellan. Was das Silber betrifft, so
läßt sich viel für und dawider sagen. Dawider das, daß wir es
schwerlich je brauchen werden. Wir werden schwerlich je viel Leute
sehen, auch selbst bei vielen geht ein porzellanenes Service sehr gut.
Wenn wir, wie ich gewiß hoffe, Tegel behalten, so können wir in
Berlin doch kein Haus machen, dazu sind wir nicht reich genug.
Wir müssen dann bloß ein Absteigequartier hier haben, das nur
für uns selbst gehörig geräumig ist. Auf dem Lande aber ist Silber
nicht einmal hübsch.
Dafür ist das, was mir sehr in die Augen leuchtet, daß, wenn
wir es behalten, wir ein wohlversehenes Haus haben, und daß es
mir leid tut, das schöne, blanke Silber wegzugeben. Entscheide nun

———
*) Ludwig Tieck, der Dichter und Shakespeare-Übersetzer. — **) Haugwitz.
— ***) Hardenberg.

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