< zurück Inhalt vor >
[ Band 2 Brief 19: Humboldt an Caroline Weimar, 6. April 1797 ]
Daß die Amélie bei Dir ist, ist mir sehr lieb. Wenn es Dir nicht mißfällt, habe ich sie auch sehr gern noch die nächsten acht Tage. Mache überhaupt wegen meines längeren Bleibens ja keine andern Anstalten im Hause. Ich habe mich so eingerichtet, daß ich das, was ich in dieser Zeit machen will, auch ohne eine eigene Stube machen kann, und es ist mir viel lieber, wenn Burgsdorff und Amélie im Hause bleiben. Küsse die Kinder tausendmal, grüße Alexander, Schiller und Burgsdorff und lebe herzlich wohl! Dein H. 20. Humboldt an Caroline Weimar, 7. April 1797 Ich schreibe Dir noch einen Brief, liebe Li. Goethe quält mich so sehr, bis Sonntag früh zu bleiben. Er wünscht es auch wegen des Hermanns und stellt mir ordentlich rührend vor, daß wir uns vielleicht sehr lange nicht wiedersehen. Morgen nachmittag könnte ich so erst kommen, also dünkt mich, wäre es hart, es abzuschlagen. Erwarte mich also erst Sonntag früh, doch da gewiß. Verzeihe, liebe Seele, aber Du siehst selbst die Umstände. In Eil Dein H. Sonnabend, 8. April 1797 Die Botenfrauen gehn heute mittag, und da Du also den Brief, liebe Li, noch heute abend bekommen kannst, so schreibe ich Dir noch einige Zeilen. Mit dem Tyrannen ist es sehr gut gegangen; er hat gar keine Passion auf mich gehabt, und ich sehe wohl, daß Goethe mir nur, um mich länger zu behalten, vorgestellt hat, daß ich heute mittag nicht vom Hof abkommen würde. Ich habe gestern nach Tische vom Herzog und der Herzogin Abschied genommen und bin für heute ganz frei mit Goethe zu sein, was mich herzlich freut. Wir sind 39