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[ Band 1 Brief 66: Caroline an Humboldt [Burgörner], Montag abend, 19. Juli 1790 ]
der Woche vom 25. zum 30. eintreffen würdest, und er versicherte, daß es ihm sehr angenehm sein würde, doch würde ihn ein eigener Brief freuen. Er hängt sehr an dergleichen Larivari. . . . . Ach, in diesen Tagen der schönsten Hoffnung meines Lebens, was macht da Caroline? Gott, wie verschieden ihr Schick- sal von dem meinen! Morgen vielleicht — diese Woche gewiß ist Beulwitz da. Mein Herz zittert für sie — die Sorge ist unzer- trennlich von der Liebe — Lebe wohl. Ich höre so ungern auf, aber ich muß . . . 67. Caroline an Humboldt [Burgörner], den 23. Juli 1790, abends Dein letzter Brief hat mich sehr bewegt, mein Wilhelm. Ich wünschte alle diese Tage Dir zu schreiben, aber ich konnte nicht. Ich war gar nicht wohl. Mein Herz ist mir oft so wunderbar schwer und beklommen, meine Brust leidet ge- waltig. Es schmerzt mich oft, daß meine Gesundheit so unstät ist — nicht um meinetwillen, ich denke, man treibt’s so lange wie’s gehen will, aber da ich so wenig Freude geben kann, möcht ich doch auch andern keinen positiven Schmerz geben — ach und ich habe das Leben so lieb gewonnen, seit ich mir sagen darf — ich bin sein, er fühlt, wie eigen ihm mein Wesen ist — er weiß, daß er mir alles, alles ist. — Sonst hatt ich oft so bange Momente, in denen ich mir so nichts, so abgerissen von allem schien, aber seit Du mich mit so unnennbarer Güte an Deinem Herzen trägst, fühl ich mich leben in Dir. — Wir Frauen sind ein wunderbares Volk — alles, was wir je sein können, macht die Liebe aus uns, aber sie wirst uns auch in unser Nichts zurück — nie, deucht mir, hätt ich’s inniger empfunden 201