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[ Band 1 Brief 33: Caroline an Humboldt [Erfurt], Sonnabend, 20. März 1790 ]
darüber spricht, müssen Deine Verhältnisse in Berlin und die Aus- sichten, die Du dort hast, bestimmen. Wenn es anginge, wäre es mir freilich lieber, wenn wir es dem Papa erst vorstellten, wenn Du uns in Burgörner besuchst, weil man sich mündlich besser ver- ständigt, aber wenn Dir daran gelegen, daß es früher geschehe, so wollen wir es schon einleiten, mein Bruder und ich. Der point de vue, unter dem Du es dem Papa dann in Briefen vorstellen mußt, ist der lange Aufschub, dem Du zu entgehen eine jede Stelle an- nehmen würdest, sie sei auch wo sie sei — die Aussicht, mich in seiner Nähe zu behalten, wird über den Papa viel vermögen und ihn gewiß zu etwas determinieren, denn je mehr ich ihn beobachte, je mehr bestärke ich mich darinnen, daß seine Abneigung, über unsre Verbindung zu sprechen, von der Furcht herkommt, den Ge- danken der Trennung in sich rege zu machen. Mein Mädchen, die sehr beim Papa in Gnaden steht, und der er unsre Verbindung vertraut hat, erzählte mir letztens, sie hätte bei einer Gelegenheit ihre Verwunderung geäußert, daß er so gar keine Anstalten zu meiner Ausstattung mache, da er doch sonst oft gesagt, dies und jenes solle für mich sein, wenn ich einmal heiratete, und Papa habe darauf gesagt, sie solle ihm nicht darüber sprechen, diese Zeit würde früh genug kommen, und es sei an allen diesen Arrangements noch nichts versäumt. Sie setzte hinzu, dabei seien dem Papa die Tränen in die Augen gekommen, und sie wisse nicht, was sie davon denken solle. In der Tat schmerzt es mich, den Papa so ganz allein zu lassen, aber wenn er die Aussicht hat, im Sommer viel bei mir zu sein oder mich in Burgörner zu haben, so wird er sich wohl geben. Das wäre möglich zu machen, wenn Du in Magdeburg oder Halberstadt angestellt wärest. Halberstadt wäre mir noch lieber. Es ist noch etwas näher nach Burgörner, die Gegend soll schöner sein, und den größeren Reiz hat es für mich vorzüglich dadurch, daß ich dort ganz fremd wäre und mich also 106