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[   Band 7 Brief 156:    Humboldt an Caroline    Weimar, 23. Dezember 1826   ]


freundschaftlich zu sehen. Ich fuhr dann in seinem Wagen mit
ihm hierher. Da heute der ganze Hof auf der Jagd war, habe
ich bei Goethen gegessen und bin auch den Abend bei ihm. Er
grüßt Dich aufs herzlichste. Ewig Dein H.


157. Humboldt an Caroline            Weimar, 25. Dezember 1826

Endlich habe ich heute, liebes Herz, Deine lieben Zeilen
vom 19. bekommen. Sie waren von hier nach Jena und
von da hierher gewandert, obgleich ich glaubte, alle Vor-
kehrungen, dies zu verhindern, getroffen zu haben. Es macht mich
unendlich glücklich, zu sehen, daß Du mit Deinem Befinden zu-
frieden bist. Der Himmel lasse Dich nur den Rest des Winters
ebenso durchleben. Dann kommt der Sommer, und die Reise nach
Gastein muß alles schön vollenden. Es ist, als wäre mir alles
wiedergegeben, wenn ich Deinen Zustand jetzt mit dem Tage
Deiner Abreise vergleiche.
So unaufhörlich ich auch Deiner gedenke, so habe ich doch es
noch bestimmter gestern abend getan, wo Ihr mit den Kindern
werdet fröhlich zusammen gewesen sein. Ich war bis 8 bei Goethe,
dann beim Großherzog zum Abend. Goethe schien sich um den
Christabend seiner Enkel nicht zu bekümmern, der Herzog hatte es
getan, war aber um 8 fertig.
Mein Leben macht sich hier recht gut, ja viel besser als ich
vermutet hatte. Ich sagte Dir schon, daß Goethe mir so ungemein
freundlich entgegengekommen war. Er ist auch in allem übrigen
ebenso, und die Steifheit, die ihn immer nach langem Wiedersehen
doch anwandelt, das Bemühen, einem Leute zu bitten und Sachen
zu zeigen, war nach dem ersten Tage vergangen. Gestern und
heute war ich allein mit ihm in seiner Hinterstube, die er auch

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