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[ Band 6 Brief 144: Humboldt an Caroline Aachen, 4. November 1818 ]
immer im Sinn behalte und den ersten Augenblick dazu benutze, wo es, ohne jenem Plan Schaden zu tun, angeht. Doch freilich tue ich das nur, wenn die Nachrichten von Dir fortdauernd besser sind. Ist das nicht, so hält mich nichts auf, und so lasse ich jede andere Rücksicht fahren. Denn Dich, einzig liebe, teure Seele, pflegen und hegen, meine eigene Sehnsucht stillen, die Deinige be- friedigen zu können, dadurch, wo ich kann, zu Deiner Besserung beizutragen, oder, wenn Du leiden mußt, Dir es wenigstens zu er- leichtern, ist mir doch immer das Liebste, das Wichtigste, und ich kann wohl sagen, das einzige Lebensziel. Lebe wohl, ewig Geliebtes, umarme die süßen Mädchen. Ewig Dein H. 5. abends. 145. Humboldt an Caroline Aachen, 10. November 1818 Der König ist gekommen. Ich habe mich gleich bei ihm melden lassen, und er hat mich, wie er gewöhnlich tut, zum Essen bitten lassen. Es waren sehr viel Menschen da, und keine Möglichkeit, allein mit ihm zu reden. Er war indes sehr freundlich, sprach mehrere Male mit mir und scherzte wie sonst. Ich suche nun durch Alexander eine eigene Unterredung mit ihm zu haben. Es ist aber die Frage, ob er sie nicht ablehnt. Er hat eine gewisse Scheu und Abneigung gegen alles solches Reden. Sieht er mich, so werde ich mich bloß darauf beschränken, auch von ihm gleich jetzt zu erhalten, daß meine Zurückberufung von dem eng- lischen Posten ausgesprochen wird. Auf mehr werde ich mich nicht einlassen, als nur, wenn er selbst mir die Veranlassung dazu geben sollte. Du selbst, teure Seele, wirst finden, daß ich darin recht habe. Alles Arbeiten gegen mich, die eigentlichen Feinde abgerechnet, 371